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Die 10 Gebote für eine erfolgreiche Vereinskommunikation

Vereinskommunikation ist in gemeinnützigen Organisation das A und O

Ungefähr ein Dutzend Leute sitzen zusammen in einem Raum und diskutieren

Vereinskommunikation ist in jeder gemeinnützigen Organisation das A und O für nachhaltigen Erfolg. Eine lebendige Gesprächskultur ist der Schlüssel für

–              eine hohe Zuverlässigkeit,

–              das optimale Umsetzen von Projekten,

–              die Beschleunigung von Arbeitsprozessen,

–              eine gelungene Zeiteinsparung.

In meinem Artikel „23 Redetipps für Ehrenamtliche“ beschrieb ich hauptsächlich die Thematik des Redens vor Publikum in der Öffentlichkeit. Genauso wichtig ist es aber auch, die Fertigkeit zu besitzen, effektiv im Team zu kommunizieren. Offener Austausch in deinem gemeinnützigen Verein fördert die persönlichen Beziehungen. Daher ist es wichtig, dass du dir starke Kommunikationstechniken aneignest.

Vereinskommunikation begrenzt sich nicht ausschließlich auf das, was du wo, wie, wann, warum und zu wem sagst. Kommunizieren ist nämlich Geben und Empfangen von Informationen. Das ist eine Fähigkeit, die für viele nicht einfach umzusetzen ist. Vielleicht weil es mit viel Übung verbunden ist.

In diesem Artikel findest du zehn bewährte Methoden, die zu einer wirksamen Vereinskommunikation beitragen. Die folgenden zehn Punkte sind nicht der Wichtigkeit unterteilt, aber die erste Methode ist für mich eine der bedeutsamsten.

Kommunikation funktioniert für diejenigen, die daran arbeiten.

John Powell

Die 10 Punkte der Vereinskommunikation

1. Tu was du sagst

Der Umgang mit deinen Teammitgliedern basiert auf Vertrauen. Sich aufeinander verlassen können ist die Grundlage effektiver Zusammenarbeit. Dein Verhalten ist dein wichtigstes Instrument, um zu einer guten Vereinskommunikation beizutragen. Dein Handeln muss mit dem übereinstimmen, was du sagst.

Wenn deine Aktivitäten nicht mit deinen Worten übereinstimmen, führt das früher oder später zu Unannehmlichkeiten. Es kann sogar zu großen Problemen ausarten, wenn es nicht schnell und aufrichtig korrigiert wird. Daher ist es besser, in solchen Situationen nichts zu sagen oder deine Kommunikation zu verschieben, bis du dir sicher bist, dass deine Handlungen mit dem Gesagten identisch sind.

Sag was du tust und tu was du sagst

Lars Credo

2. Bringe deine Gefühle zum Ausdruck

Deine Worte werden aufrichtiger, wenn du ihnen Gefühle einflößt. Geteilte Emotionen können dir helfen, leichter mit anderen in Kontakt zu treten. Du kannst deine wirklichen Gefühle aber nur dann mitteilen, wenn du mit deinen Emotionen in Kontakt bist.

Schenke Gesprächen, deine volle Aufmerksamkeit und lass deine Gefühle beim Zuhören aufkommen. Gefühle zurückzudrängen oder zu verbergen kann dazu führen, dass du dadurch abgelenkt wirst. Du kannst dadurch weniger in das Gespräch investiert sein und dabei sogar unaufrichtig erscheinen.

Versuch stattdessen auszudrücken, wie du dich bei dem Gespräch fühlst, – obwohl es ratsam ist, ein wenig Zurückhaltung zu üben, wenn der Austausch besonders intensive Emotionen hervorruft.

Gefühle brauchen keine Worte. Sie sind eine Weltsprache

Torsten Marold

3. Wähle deine Worte mit Bedacht

Verwende eine Sprache, die eindeutig deine eigene ist. Lass deine Werte, die du vertrittst, in deiner Vereinskommunikation durchscheinen. Die von dir gewählten Wörter und Sätze können sich auf deine Gesamtbotschaft auswirken.

Vermeide eine „Chefsprache“ zu verwenden, nur weil du der Meinung bist, dass das angemessener ist. Daher fixiere dich nicht auf Redekunst! Konzentriere dich darauf, echt und eindeutig zu sein. Freiwillige verdienen Echtheit. Sie respektieren Effektivität. Sie folgen aufrechten Leadern.

Es ist wichtig, du selbst zu sein. Aber es hilft auch, deine Sprache deinem Publikum anzupassen, wenn du versuchst, effektiver zu kommunizieren. Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Lernstile, daher achte darauf, in unterschiedlichen Stilen zu kommunizieren.

Es schadet nie, neue Wörter zu lernen und deinen Wortschatz zu erweitern. Dabei solltest du dich nicht unter Druck gesetzt fühlen, deine Konversation zu verschönern, indem du komplexe Wörter verwendest. Natürliches Sprechen vermittelt im Allgemeinen deine Aufrichtigkeit.

Wähl deine Worte mit Bedacht: Bedenke stets der Worte Macht!

Wolfgang Lörzer

4. Sei knapp, klar und präzise

Mach das Komplexe einfach. Deine Mitarbeiter werden rund um die Uhr mit Informationen bombardiert. Das erschwert es ihnen, dir zuzuhören. Einfachheit war noch nie so leistungsfähig oder notwendig wie heute.

Effektive Redner fassen komplexe Gedanken und Strategien zu einfachen, einprägsamen Begriffen zusammen, die alle Zuhörer verstehen und umsetzen können. Wenn du Schwierigkeiten hast, etwas auf das Wesentliche zu destillieren, kann es sein, dass du nicht verstanden wirst. Sei dir dessen bewusst und vermeide Fachjargon, das die Komplexität erhöht. Sage in so wenigen Worten wie möglich, was du meinst.

Kommuniziere deine Bedürfnisse und Wünsche klar. Du vermeidest nicht nur Missverständnisse, sondern verdienst dir durch deine Ehrlichkeit und Klarheit Respekt. Zusätzlich hast du eine größere Chance, dein Ziel zu erreichen.

Es ist immer effektiver, knapp, klar und präzise zu sein. Respektiere das Geschenk der Zeit der Freiwilligen, indem du schnell und klar zu deinem Punkt kommst.

Denk daran, dass die vermittelte Nachricht vollständig sein soll. Sie sollte durch Fakten und Beobachtungen gestützt werden. Sie sollte gut geplant und organisiert sein. Der Empfänger darf keine Annahmen treffen.

Es kann sein, dass du der Meinung bist, dieses Kapitel sei alles außer knapp. Mir liegt es aber am Herzen, dies ausführlicher zu erklären. Es ist ein wichtiger Punkt, der von vielen nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Man muss nicht viel sprechen, man muss wesentlich sprechen

Alexander Alexandrowitsch Blok

5. Sprich deutlich, ohne zu hasten

Achte darauf, wie schnell du sprichst und ob dein Publikum das Gesagte zu verarbeiten scheint. Verlangsame, wenn nötig, und variiere die Lautstärke und den Rhythmus deiner Aussprache, um deren Aufmerksamkeit zu halten. Es ist wesentlich wichtige Punkte bewusst einige Male zu wiederholen, um sicherzustellen, dass dein Publikum hört, was du zu sagen hast.

Es kommt vor, dass du zu schnell sprichst, wenn du nervös bist oder dich ein wenig unsicher fühlst. Wenn du jedoch zu schnell sprichst, kann es für die Zuhörer schwierig sein, deinen Worten zu folgen.

Mach ein paar tiefe Ein- und Ausatmungen, bevor du mit dem Sprechen beginnst oder während deiner Ansprache, wenn du hörst, dass deine Worte sich überschlagen.

Es mag zunächst unangenehm erscheinen, aber die Konzentration auf den Klang und die Form jedes Wortes in deinem Mund kann dir auch dabei helfen, langsamer zu reden und dich wirklich auf das zu konzentrieren, was du sagst.

Auch Menschen, die die gleiche Sprache sprechen, sprechen nicht immer die gleiche Sprache

Willy Meurer

6. Achte auf die Körpersprache

In den vorangegangenen Kapiteln hast du erfahren, dass gesprochene Wörter viel Gewicht haben. Vereinskommunikation beinhaltet aber nicht nur die Worte, die du sprichst, sondern auch das, was dein Körper sagt. Ohne es zu merken, kann deine Körpersprache eine stärkere Botschaft senden als deine Worte. In diesem Blogartikel bin ich ausführlicher auf deine Körpersprache eingegangen.

Aber nicht nur deine Körpersprache ist wichtig. Du sollst auch auf die Körpersprache deines Publikums achten. Das ist besonders wichtig, wenn du über ein schwieriges Thema redest. Sehen sie auf die Uhr, auf ihr Smartphone oder schauen sie sich den Raum an? Das zeugt nicht von sehr viel Interesse an dem, was du sagst.

Es ist aber auch möglich, dass du bestätigendes Kopfnicken oder Lächeln nach einem Scherz als Feedback erhältst. Das bedeutet, dein Auftritt verläuft gut. Damit du das herausfindest, musst du den Raum „lesen“ und Blickkontakte herstellen. Es ist wichtig, die Dinge zu verstehen, die nicht gesagt werden.

Ein vollständiges Schweigen gelänge wohl keiner einzigen Körpersprache

Martin Gerhard Reisenberg

7. Sei sichtbar

Mit Sichtbarkeit meine ich, dass die Freiwilligen besonders die Neuen – ein Gefühl dafür bekommen, wer du bist und was dir wichtig ist.

Es gibt ehrenamtliche Teamleiter, die sich hinter ihrem Computer verstecken und Nachrichten per E-Mails versenden. Die siehst du nicht und kannst nicht mit ihnen interagieren.

Ich will damit die elektronische Vereinskommunikation nicht an den Pranger stellen. Sie erfüllt einen wertvollen Zweck in gemeinnützigen Organisationen. Sie ist aber kein Ersatz für persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht.

Wichtig für ehrenamtliche Teamleiter ist es, sich daran zu gewöhnen, Interesse am Leben seiner Mitarbeiter zu zeigen. Sei du als Führungskraft für die Freiwilligen da, mit denen du interagierst. Sorge dafür, dass sie sich gesehen, gehört und verstanden fühlen. Deine Anwesenheit ist das größte Geschenk, das du machen kannst.

Positiv angesehen wird auch, einige Details über dein eigenes Privatleben mitzuteilen. Je niedriger dein Podest, desto geschlossener sammeln sie sich hinter dir.

Ein Spiegel genügt nicht um sichtbar zu werden

Anke Maggauer-Kirsche

8. Analogien und Beispiele führen zu Aha-Effekten

Versuche, komplexe Abläufe zum besseren Verständnis mit Analogien auszulegen. Somit kannst du abstrakte Aspekte mit vertrauteren Phänomenen des täglichen Lebens in Beziehung setzen.

Hier sind zwei Beispiele von Analogien: „Das Wasserstoffatom ist vergleichbar mit dem Sonnensystem…“ oder „mit ´groß´ meine ich in diesem Fall nicht ein Hochhaus, sondern ein großer Briefumschlag“. Analogien lassen Intuition entstehen und sie erleichtern das Verstehen.

Eine andere Möglichkeit, komplizierte Themen verständlich zu erklären, besteht darin, Beispiele aus der Praxis zu vermitteln. So kannst du Vorteile und Kritikpunkte anschaulich für das Publikum erklären. Deine Zuschauer lernen typische Stolperfallen kennen und wie sie diese vermeiden.

Mitteilung durch Analogien halt ich für so nützlich als angenehm

Johann Wolfgang von Goethe

9. Fragen sind wirksame Mittel in der Vereinskommunikation

Gute Gespräche in einem gemeinnützigen Verein sollten in beide Richtungen gehen. Dir liegt beispielsweise daran, dich zu öffnen und Dinge über dich selbst mitzuteilen. Genauso möchtest du auch aufschlussreiche Fragen stellen und den Antworten aufmerksam zuhören.

Es ist wichtig zu wissen, wie man gute Fragen stellt und dann mit Augen und Ohren zuzuhören. Stelle offene Fragen. Sie haben den Vorteil, dass sie mit mehr als einem oder zwei Wörter beantwortet werden. Hier zwei Beispiele:

„Was können wir deiner Meinung nach an diesem Projekt verbessern?“

„Können wir deiner Meinung nach an diesem Projekt etwas verbessern?“

Offene Fragen werden so gestellt, dass der Gefragte in beliebiger Form antworten kann. Geschlossene Fragen sind so formuliert, dass die Antworten stark reduziert ausfallen können.

Zeige du dein Engagement und Interesse, indem du ausführliche Antworten gibst, wenn dir jemand eine Frage stellt. Versuche, ein Gleichgewicht zwischen der vollständigen Beantwortung der Frage und einer Fortsetzung darüber hinaus zu finden.

Mir wurde in der Kindheit beigebracht, dass man nie jemanden unterbrechen soll, während er spricht. Das ist im Allgemeinen eine gute Regel. Mit den Jahren habe ich festgestellt, dass manchmal ein Missverständnis oder ein Mangel an Klarheit es erschweren, einem Gespräch zu folgen.

Wenn ich mich verwirrt oder unsicher fühle, ist es für mich im Allgemeinen in Ordnung, höflich zu unterbrechen. Ich sage dann etwas wie: „Um sicherzustellen, dass ich dich richtig verstehe,…“ Dann wiederhole ich das Gesagte so, wie ich es verstanden habe.

Anstatt Annahmen zu treffen oder die Gedanken eines Teammitglieds falsch zu interpretieren, gewöhn dir an zu fragen. Vor allem, wenn es um komplexere Thematiken geht oder wenn du von einer möglichen Meinungsverschiedenheit ausgehst. Übernahme und Bestätigung von anderen Perspektiven führt zu einer besseren, direkteren Vereinskommunikation.

Es sind die Fragen, die den Antworten die Türen öffnen!

Gudrun Zydek

10. Humor ist …

Während belastenden Situationen in Reden oder Gesprächen kann Humor eine Art Ventil sein. Du solltest einen guten Sinn für Humor haben, auch gegenüber dir selbst. Bewege dein Publikum auf humorvolle Weise.

Wenn du Humor in angespannten Situationen richtig einbringst, kann das die Stimmung aufhellen. Sei vorsichtig, dass du nicht übertreibst oder jemanden beleidigst. Denn zum Humor gehört nicht bloß Heiterkeit, sondern auch Kritik, Seriosität und Freiheit. Humor dient dazu, wichtige Botschaften zu übermitteln.

Humor hilft heilen

Friedrich Löchner

Schlusswort zur Vereinskommunikation

Ich hoffe dir mit meinen Überlegungen aufgezeigt zu haben, wie wichtig es ist, die Fertigkeiten des effektiven Kommunizierens zu entwickeln. Du kannst diese Fähigkeiten nicht nur im Ehrenamt anwenden, sondern auch in vielen anderen Aspekten deines Lebens.

Immer dann, wenn du mit Teammitgliedern zusammenkommst, kommunizierst du auf einer bestimmten Ebene. Du sprichst vielleicht nicht immer mit Worten, aber deine Mimik und Gestik sagen viel aus.

Üben, üben, üben kann dir helfen, deine Fähigkeiten zu entwickeln und mit Selbstvertrauen und Aufrichtigkeit zu kommunizieren.

Als guter Kommunikator weißt du, dass wir alle in der Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, unterschiedlich sind. Verwende daher dein eigenes Verständnis als Leitfaden, wenn du anderen zuhörst, und achte immer darauf, was du sagst und wie andere es wahrnehmen.

Kommunikation ist die beste Methode, starke Beziehungen aufzubauen

Jada Koren Pinkett Smith

Photo by Antenna on Unsplash

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