So startest du deine Rede mit Schmackes!

So startest du deine Rede mit Schmackes!

Sprechen ist ziemlich einfach und etwas, das jeder jeden Tag macht. Trotzdem gibt es Differenzen.

Es besteht ganz klar ein Unterschied zwischen einem Opernsänger mit jahrzehntelanger Erfahrung und mir, wenn ich unter der Dusche singe. Genauso wie zwischen jemandem, der gelegentlich vor Leuten spricht und routinierten Rednern, die auf eine langjährige Bühnenerfahrung zurückblicken.  

Allerdings, und das ist die gute Nachricht: Jeder Redner hat die Fähigkeit, seinem Publikum eine unvergessliche Erinnerung einzuprägen – auch wenn er ein Anfänger ist. Es braucht nur die richtige Anleitung.

In einem früheren Blogartikel ging ich darauf ein, wie du eine Rede nicht beginnen sollst.

In diesem Beitrag will ich dir zeigen, wie du deine nächste Rede so startest, dass sie Spuren im Gedächtnis deines Publikums hinterlässt.

Hier erfährst du, wie eine faszinierende und originelle Einleitung dir helfen kann, die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf dich zu lenken und sie zu behalten.

Wenn du die Aufmerksamkeit deiner Zuschauer nicht gleich zu Beginn fesselst, besteht die Gefahr, dass du sie verlierst, bevor du überhaupt begonnen hast. Wie kannst du also in den entscheidenden ersten Sekunden deines Vortrags Wirkung erzielen?

Wir sollten uns mehr dem Start als dem Ziel widmen. Das Ziel anvisieren, aber den Start bedachtsamer in Angriff nehmen.

Stefan Wittlin

1. Du startest, indem du Aufmerksamkeit weckst

Was viele nicht wissen, du weckst die Aufmerksamkeit der Zuschauer, ehe du mit Sprechen startest. Es beginnt, bevor du beginnst.

Dein Vortrag oder deine Rede beginnt nicht, wenn du anfängst, mit dem Publikum zu sprechen. Du startest, wenn du durch die Tür kommst oder wenn du dich von deinem Stuhl erhebst. Alles, was du tust, jede Interaktion, die du von diesem Zeitpunkt an ausübst, hat einen Einfluss auf deinen Auftritt.

In dieser Phase ist es vor allem deine physische Präsenz, auf die die Zuschauer reagieren. Und wir alle wissen, dass Eindrücke, die auf der Körpersprache basieren, wirkungsvoll sein können.

Die Körpersprache ist ein wesentlicher Bestandteil jedes überzeugenden Auftritts. Wirksam eingesetzt, lässt sie deine Worte rationaler und vertrauenswürdiger erscheinen. Aber schlecht eingesetzt kann es deine Glaubwürdigkeit untergraben.

Wenn deine verbale und deine nonverbale Kommunikation nicht übereinstimmen, ist es wahrscheinlicher, dass Menschen nonverbalen Hinweisen glauben. Wenn deine Körpersprache also unaufrichtig erscheint, wird deine Argumentation selbst unaufrichtig erscheinen.

Das Fazit: Ganz gleich, wie überzeugend deine Argumentation ist, ohne Unterstützung durch nonverbale Hinweise wird sie nicht Bestand haben.

Eine gute Körpersprache lässt den Redner entspannt, selbstbewusst und ausdrucksstark erscheinen. Es ist auch wichtig, dass deine Körpersprache natürlich und nicht gezwungen wirkt. Mit etwas Übung wird die Körpersprache intuitiv. Dann musst du nicht einmal mehr darüber nachdenken, sie anzuwenden.

Während wir selbst unfähig sind, unsere eigene Körpersprache zu lesen, ist sie für alle Welt sichtbar.

Siegfried Santura

2. Sorge für ein starkes Fundament, bevor du startest

Ob eine kleine Hütte oder der Palast eines Herrschers, sie trotzen allen Widrigkeiten, wenn der Sockel robust, belastbar und widerstandsfähig gebaut wurde.

Ist das nicht der Fall, also wenn an der Stabilität der Basis gespart wurde, dann steht das schönste Gebäude schnell auf wackligen Füßen. Die Eröffnung deiner Rede entspricht dem Fundament deines Vortrags!

Der Anfang deiner Rede soll die Aufmerksamkeit des Publikums erregen. Eine weitere Rolle des Redestarts besteht darin, den Ton für den Rest der Rede festzulegen. Hier brauch es reife Überlegungen, um eine gute Eröffnung auszuwählen.

Die ideale Einleitung ist eine, die „etwas Neues auf den Tisch bringt“, das Intellekt des Publikums auf Trab hält und dennoch ganz klar vermittelt, was du in den nächsten paar Minuten auf der Bühne vorhast.

Die höchsten Türme fangen beim Fundament an.

Thomas Alva Edison

3. Der Zweck deiner Rede ist wichtig

Bevor du in deinem stillen Kämmerlein mit dem Aufbau deiner Präsentation startest, solltest du dir über den Zweck deines Vortrags und deine Hauptbotschaft Gedanken gemacht haben. Dies führt zu einem kurzen Satz, der den gesamten Punkt zusammenfasst, den du ansprichst.

Hier drei Beispiele:

  • „Auftritte vor Publikum ohne Redeangst sind leicht umzusetzen, wenn man diese fünf einfachen Regeln kennt“
  • „8 Kilo abnehmen in 10 Wochen. Mit diesen 3 Veränderungen gelingt es.“
  • „Reichweite auf Facebook ausbauen ist sehr einfach, wenn du diese drei Richtlinien des Algorithmus verstehst.“

Eine erfolgreiche Rede ist zunächst einmal eine im Voraus durchdachte und konstruierte Rede. Frage dich immer, warum du sprichst und warum das, was du sagst, es verdient, gehört zu werden.

Informiere dich auch über dein Publikum, um deine Worte und Ausdrücke anzupassen. Dein Ziel muss sein: im Einklang mit der Kultur deines Publikums zu bleiben.

Du solltest auch entschieden haben, was das Publikum unternehmen oder denken soll, wenn du mit deinem Vortrag fertig bist. Diese Handlungsaufforderungen sollten in der einen oder anderen Form zu Beginn und am Ende deines Vortrags deutlich gemacht werden.

Nicht eine Tätigkeit an sich ist entscheidend, sondern der Zweck, dem sie dient!

Dieter Gropp

4. Starte ruhig und gelassen

Beweg dich langsam zur Vorderseite der Bühne oder des Raumes, aber sprich erst, wenn du dort angekommen bist. Gib den Zuschauern Zeit, dich richtig zu sehen und sich dann an deine Stimme zu gewöhnen. Eine Person, die die Kontrolle und das Kommando hat, eilt nicht.

Du hast mitbekommen, dass der Redner die Aufmerksamkeit des Publikums gleich zu Beginn erregen soll. Dies erweckt bei vielen unerfahrenen Rednern den Eindruck, dass sie mit voller Kraft loslegen müssen.

Aber einige energische, wilde Anfänge verwandeln sich schnell in schlichte und gewöhnliche Darbietungen. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen. Genauso wichtig ist es aber auch sie festzuhalten.

Noch ein kleiner Tipp: Wenn dein Aussehen wirklich ablenkend ist, dann sage etwas dazu. Ich war einmal in einem Vortrag einer Frau, deren Bein im Gips war, und sie erwähnte nicht, wie es dazu gekommen ist. Ich verbrachte die meiste Zeit des Vortrags damit, mich zu fragen, wie das geschehen ist. Erwähne also zuerst den Elefanten im Raum und fahre dann fort. Ansonsten lässt du den Leuten Zeit, sich ihr Bild von dir zu machen.

Seiner selbst sicher zu sein macht aufrecht, gelassen, souverän.

Else Pannek

5. Wann startest du wie, deine Vorstellung?

Die Antwort darauf lautet: Nachdem du die Aufmerksamkeit gewonnen hast! Es braucht nur weniger als eine Minute, um dem Publikum zu sagen, warum es dir zuhören sollte.

Dann kannst du innehalten und etwas sagen wie: „Mein Name ist XX. Ich arbeite seit 30 Jahren in der YY-Branche und habe mich oft über ZZ gewundert.“

Mit anderen Worten, keinen 10-minütigen Lebenslauf. Super kurz. Nur eine Sache, die deine Referenzen erfasst. Wähle etwas, das dem Publikum zu verstehen gibt, dass, wenn du das geleistet hast, du in deinem Thema als Experte giltst.

Er kann sich einen ganzen Tag in einer warmen Vorstellung sonnen.

Georg Christoph Lichtenberg

6. Schlussfolgerung

Wir alle wissen, dass es nie einfach ist, in der Öffentlichkeit eine Rede oder Präsentation zu halten. Auch wenn wir vorbereitet sind und unser Thema perfekt kennen, haben wir oft Angst:

  • vom Stress überwältigt zu werden,
  • zu vergessen, bestimmte Punkte zu erwähnen und vor allem,
  • die Aufmerksamkeit unseres Publikums nicht fesseln zu können.

Es gibt viele Tipps und Techniken, wie du einen Vortrag startest, das Interesse deines Publikums weckst und aufrechterhältst (sei dynamisch, zugänglich, visuell, verkünde Ziele, beziehe das Publikum ein, argumentiere deine Standpunkte, verleihe deiner Rede Tiefe usw.).

Es gibt Leute, denen immer noch etwas zum Anfangen fehlt.

Carl Hilty

7. Mein Vorschlag

Weißt du, dass es viele zuverlässige Möglichkeiten gibt,

  • die Aufmerksamkeit deines Publikums zu gewinnen,
  • es in Atem zu halten und
  • seine Neugier während der gesamten Dauer deiner Rede zu wecken?

In meinem Workshop „25 Redeeröffnungen, die einschlagen!“ werde ich dir verschiedene Redeeröffnungen vorstellen und an konkreten Beispielen erläutern, wann und wie du sie am besten einsetzen kannst. Dabei wirst du erfahren, wie du

  • die Aufmerksamkeit deines Publikums weckst,
  • Spannung aufbaust und
  • einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Am Ende dieses Workshops wirst du dein Repertoire an Redeeröffnungen erweitert haben und in der Lage sein, selbstbewusst und überzeugend vor Publikum zu sprechen. Also lass uns zusammen in die Welt der Redekunst eindringen und deine nächste Rede zu einem vollen Erfolg machen.

Hier erhältst du weitere Informationen.

Ich freue mich, dich im Workshop begrüßen zu dürfen!

Schenkt Aufmerksamkeit, die kann man nicht umtauschen.

Klaus Klages

Foto von Jukan Tateisi auf Unsplash     

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