Wie du dein Publikum zum Hinhören verleitest

Wie du dein Publikum zum Hinhören verleitest

10 Tipps, die dir die nötige Aufmerksamkeit deines Publikums garantiert

Hinhören ist nicht gleich Hören.

Hören bezieht sich auf alle Geräusche, die in deine Ohren gelangen, vorausgesetzt, du hast keine Hörprobleme.

Hinhören erfordert jedoch mehr als das. Es verlangt Konzentration und fokussierte Anstrengung. Sowohl mental als auch manchmal körperlich. Es bedeutet, die Botschaft nicht nur zu empfangen, sondern sie auch zu entschlüsseln und zu verstehen.

Hinhören ist der Schlüssel zu jeder effektiven Kommunikation. Ohne die Fähigkeit, effektiv hinzuhören, werden Botschaften leicht missverstanden.

Hören, Zuhören, Hinhören, genau Hinhören und am Schluss noch Rückfragen stellen, das ist demografischer, sozialer Wandel für die Zukunft

Willy Löhr

Du hast dich gut auf deinen Vortrag vorbereitet.

Das Thema ist genau das, wofür du brennst.

Du kennst deine Zielgruppe.

Deine Präsentation ist sehr abwechslungsreich.

Sie ist gespickt mit Beispielen, Storys und Praxiserfahrungen.

Du bist fit, sowohl intellektuell, psychologisch als auch körperlich.

Dir ist es wichtig, dein Publikum zu beeindrucken. Aber!!!

Vom Publikum ignoriert zu werden, – das tut weh.

Damit du die notwendige Aufmerksamkeit deiner Zuschauer erhältst, musst du dafür sorgen, dass sie dir zuhören. In diesem Blogartikel gebe ich dir 10 Tipps, die dir dabei helfen werden damit dein Publikum bei dir hinhört.

1. Zeige Selbstvertrauen durch deine Körpersprache

Ein Großteil der Kommunikation ist nonverbal. Sie ist viel mehr als die Worte, die du an dein Publikum richtest. Auf der Bühne ist die nonverbale Kommunikation für die Übermittlung deiner Botschaft von grundlegender Bedeutung.

Die Art, wie du vor deinen Zuschauern stehst, wie du aussiehst, deine Mimik und sogar die Art, wie du dich bewegst, gibt den Zuschauern Hinweise auf deine Absichten, deine Ehrlichkeit und dein Selbstvertrauen.

Während Worte täuschen können, kann nonverbale Kommunikation nicht simuliert werden.

Wenn du Menschen dazu bringen willst, dir zuzuhören, musst du vermitteln, dass das, was du sagst, wahr und wichtig ist. Du wirst als selbstbewusst und ehrlich wahrgenommen, wenn du:

  • Augenkontakt herstellst.
  • Aufrecht gehst und stehst.
  • Den Kopf hochhältst.
  • Ein Lächeln im Gesicht hast.

Damit signalisierst du deinen Zuschauern, dass du mit wertvollen Informationen bestens gerüstet bist. Mit ruhigem Selbstvertrauen und Lächeln lädst du die Menschen ein, nach oben auf die Bühne zu schauen und aufmerksam hinzuhören.

Du erlangst viel Autorität, indem du dein körperliches Erscheinungsbild taktvoll kontrollierst. Das Stehen auf einer Bühne in einer „High-Power“-Pose macht dich selbstbewusster, erhöht deinen Testosteronspiegel und fördert die Freisetzung von Cortisol, was wiederum Stress eindämmt. Das Endergebnis ist mehr Selbstvertrauen, was die Menschen natürlich anzieht und zum Hinhören motiviert.

Zuhören können ist der halbe Erfolg

Calvin Coolidge

2. Bau eine Verbindung mit deinen Zuschauern auf

Anstatt deine Aufmerksamkeit auf deine Notizen zu richten, bau eine Kommunikationsverbindung zwischen dir und deinem Publikum auf. Betrachte es als einen Lichtbogen, der zwischen Ihnen und dir knistert.

Einfacher gesagt, es geht nur darum, dass du dich auf sie konzentrierst und nicht auf dein Manuskript, die Technik oder irgendetwas anderes im Raum. Und dieses System funktioniert, wenn du zu einigen Personen oder zu Hunderten sprichst.

Wenn du auf diese Weise mit deinem Publikum in Beziehung trittst, können sie in das Gefühl kommen, dass du mit ihnen persönlich sprichst. Es macht dich viel zugänglicher.

Das kann später während der Fragen und Antworten wichtig sein, wenn die Leute das Gefühl haben, dass sie dir sicher eine Frage stellen können, wenn sie das Mikrofon ergreifen und alle Augen auf sie gerichtet sind.

Wenn du jemand bist, der ihnen gezeigt hat, dass sie diejenigen sind, die wichtig für dich sind, ist es für alle Zuschauer viel einfacher, das Gefühl zu haben, dass sie eine Beziehung zu dir haben.

Bisher habt Ihr zugehört und nachgedacht, künftig solltet Ihr hinhören und vordenken

Stephan Dreyer

3. Mach das Hinhören für dein Publikum interessant

Wenn du mit jemandem in Kontakt treten willst und ihm deine Ideen mitteilen möchtest, musst du sicherstellen, dass es für den Zuhörer interessant ist.

Du musst die Dinge aus ihrer Perspektive betrachten und deine Ideen so präsentieren, dass sie für sie sinnvoll sind. Wenn der Zuhörer in dem, was du zu sagen hast, nichts Interessantes für sich erkennt, wird er irgendwann abschalten und deine Bemühungen wären umsonst.

Daher ist es besser, deine Zuschauer zu verstehen und die Inhalte deiner Präsentation so auszulegen, dass sie sich auf dein Publikum und nicht auf dich beziehen. Diese einfache Strategie wird deine Kommunikationsqualität dramatisch verbessern.

Bei Zufällen sollte man genauer hinhören. Manchmal nuschelt das Schicksal

KarlHeinz Karius

4. Eine klare Stimme führt zum Hinhören

Die Art und Weise, wie du die Wörter aussprichst, ist wichtig. Wenn du zu schnell sprichst, folgen dir die Zuhörer nicht. Wenn du zu langsam redest, werden sie vergessen, was du sagen wolltest, bevor du das Ende des Satzes erreicht hast.

Deine Sprache sollte völlig natürlich sein. Glücklicherweise kann dies geübt werden.

• Lies den vorherigen Absatz laut vor. Versuch dann dasselbe zu sagen, aber ohne den Text zu lesen. Achte auf deine Stimme.

• Übe weiter mit Absätzen aus diesem Artikel aus Büchern oder Zeitschriften. Sprich jedes einzelne Wort sehr sorgfältig aus und hetze nicht durch die Sätze.

• Versuche auch mit deinen eigenen Reden zu üben. Schreib etwas auf und erkläre es deinem Spiegel. Kannst du das mit einer klaren Stimme und einem vollen Ton tun? Wenn nicht, übe weiter. Die Ergebnisse werden kommen.

Der Ton ist genauso wichtig wie die Geschwindigkeit und Klarheit der Sprache. Es gibt Leute, die öffnen den Mund und dann strömt ein Wortschwall während Minuten pausenlos heraus. Das ist so, als würdest du die Stallpforte öffnen und das Pferd galoppiert heraus an dir vorbei, bis es in der Ferne verschwindet.

Sprich nicht zu laut, wenn du eine Präsentation hältst oder etwas erklärst. Wenn Menschen selbstbewusst klingen wollen, sprechen sie oft zu laut. Wenn ihnen das Selbstvertrauen fehlt, ist der Ton zu leise. Finde deinen Mittelweg, – das ist der Punkt, der wahres Selbstvertrauen zeigt.

Ein weiterer Vorteil, über den aber nicht jeder verfügt, ist es, wenn du eine tiefe Stimme hast. Ein tiefer Tonfall vermittelt Vertrauen, ist attraktiv, wird mit Dominanz verbunden und klingt sexy. Als Paradebeispiele erwähne ich hier nur Bonnie Tyler oder Lee Marvin.

Wenn die innere Stimme spricht, sollte die Zunge zuhören

Kurt Haberstich

5. Komm auf den Punkt

Untersuchungen zeigen, dass Menschen im Durchschnitt 70 bis 80 Prozent ihres Tages mit irgendeiner Art von Kommunikation verbringen. Das Hinhören nimmt etwa 55 % der Zeit in Anspruch. Bei einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von nur 25 Minuten bedeutet dies, dass die meisten Informationen, die wir hören, nicht haften bleiben.

Wenn du also gehört werden willst, musst du direkt auf den Punkt kommen. Fasse dich kurz und nutze die 25 Minuten, die du hast, ehe die Zuhörer den Fokus verlieren. Bei einem so großen Teil des Tages, den eine durchschnittliche Person mit Hinhören verbringt, möchte niemand mehr zuhören, als er muss.

Eine unglaublich nützliche Fähigkeit, die du dir aneignen solltest, ist, auf den Punkt zu kommen. Angenehmes vorzubringen ist nett, aber oft unnötig. Komm auf den Punkt und die Leute werden deine Kürze zu schätzen wissen. Darüber hinaus werden sie in Zukunft eher hinhören, da sie wissen, dass es bei deinen Vorträgen keinen großen Zeitaufwand erfordert.

Zuhören ist ein aktiver Schöpfungsakt

Andreas Tenzer

6. Schweigen als Strategie für aufmerksames Hinhören

Die Zeit deines Publikums sinnvoll zu nutzen, muss nicht bedeuten, jeden Moment der persönlichen Begegnung mit deinem Sprachschatz zu füllen.

Eine Faustregel, die ich anwende: Mach eine Pause, nachdem du einen vollständigen Gedanken geteilt hast. Das gibt dir die Möglichkeit, den Raum zu lesen, Reaktionen aufzunehmen und dich darauf zu konzentrieren, achtsam und zielstrebig zu sein.

Das ist immer ein guter Moment, ein paar Mal tief durchzuatmen. Das tut deinem Körper gut und aktiviert die Konzentration der Zuschauer.

Du kannst die Pausen auch länger machen, als man es für angemessen hält. Es kann einen großen Einfluss darauf haben, Schlüsselpunkte zu betonen und dich emotional mit dem Publikum zu verbinden.

Frauen lieben schweigende Männer, denn sie glauben, dass sie hinhören.

7. Abwechselungen führen zum Hinhören

Du wirst das Interesse der Zuschauer aufrechterhalten, wenn du einen Witz einbringst, nachdem du einen ernsten Punkt vorgebracht hast. Versuche, alle paar Minuten die Methode oder den Fokus zu ändern.

Nach einer gründlichen Erläuterung eines Punktes kannst du beispielsweise eine persönliche Erfahrung teilen, die dies beweist. Auch Anekdoten, Erfahrungen und Geschichten sind nette Möglichkeiten, deine Rede aufzupeppen. Humor ist immer dann willkommen, wenn das Gesprächsthema für einen solchen Ansatz geeignet ist.

• Verwende Humor nur dann, wenn du dich damit wohlfühlst. Ein erzwungener Witz ist nie gut.

• Stell sicher, dass die Geschichten, Beispiele und Metaphern, die du verwendest, mit dem Thema in Verbindung stehen und sich auf das Anliegen des Publikums bezieht. Mach keine Abschweifungen.

• Wechsele zwischen passivem Hinhören und aktiven Teilnahmeelementen der Präsentation. Stell auch während deinem Vortrag Fragen an die Zuschauer, die sie beispielsweise mit Handheben als „Ja“ beantworten können.

Überlege dir im Vorfeld, ob es interessant ist, mehrere „Materialien“ wie Videos, Fotos, PowerPoint-Präsentation, Flipchart oder Ähnliches einzubauen. Das Switchen von einem Medium zum anderen trägt zur Aufmerksamkeitsverstärkung der Zuschauer bei.

Wohl dem Menschen, der zuhören kann

Franz Schmidberger

8. Negativität stört das Hinhören

Manchmal redest du über ernste Themen, die nicht gerade positiv sind. Umweltverschmutzung, Hungersnöte, Armut … über diese Dinge kann man nicht gerade grinsen.

Wenn ich empfehle, Negativität zu vermeiden, meine ich Folgendes:

• Tratsche nicht. Es zeigt nur schlechte Manieren und die Zuschauer denken weniger an dich. Sie werden schnell aufhören, aufmerksam zu sein, wenn sich deine Rede in Klatsch verwandelt.

• Anstatt dich zu beschweren, zeige dafür einige Lösungen auf. Wenn du dich beispielsweise ständig über Armut, die Politik oder andere Ungerechtigkeiten beschwerst, wirst du die Aufmerksamkeit der Menschen nicht allzu lange auf dich ziehen. Sie wissen, dass es schlecht ist. Was sie hören wollen, ist, was du und sie gemeinsam dagegen tun können. Gehe kurz auf die Probleme ein, um zu zeigen, wie ernst es ist, aber konzentriere dich hauptsächlich auf mögliche Lösungen.

• Sei nicht zu engstirnig. Wenn du Fakten präsentierst, sind die Dinge, wie sie sind. Vertritts du Meinungen, so musst du jedoch akzeptieren, dass nicht alle Zuschauer zustimmen werden. Wenn du den Ansatz verfolgst „so denke ich, und das ist die einzig richtige Art zu denken“, beendest du die Debatte und das Publikum kann nichts sagen. Sie werden einfach aufhören, dir zuzuhören.

Die meisten Menschen hören nicht mit der Absicht zu, zu verstehen; sie hören mit der Absicht zu, zu antworten.

Stephen Covey

9. Erweitere deinen Wortschatz

Es ist wichtig, die richtigen Wörter in deinen Sätzen zu verwenden, um deine Ideen zu vermitteln. Wenn du nicht über ein starkes Vokabular verfügst, wirst du Schwierigkeiten haben, deine Auffassung klar und treffend auszudrücken.

Wenn du viele einfache Worte verwenden musst, um eine Idee zu vermitteln, die mit einem passenden Wort besser hätte ausgedrückt werden können, läufst du Gefahr, dass der Zuhörer das Interesse an dem verliert, was du zu sagen hast. Schlimmer noch, deine Inspirationen werden unter einem Haufen von zufälligen Wörtern begraben.

Daher ist es wichtig, einen großen aktiven Wortschatz zu haben, also Wörter, die du beim Sprechen und Schreiben tatsächlich verwenden kannst.

Jeder hat einen viel größeren passiven Wortschatz (Wörter, die wir zwar erkennen, wenn wir sie hören oder lesen, jedoch nicht selbst verwenden) als einen aktiven, und das ist völlig in Ordnung. Wenn du dich jedoch bemühst, hinzuhören, wie fortgeschrittenere oder schwierigere Wörter von anderen Rednern verwendet werden, und versuchst, sie in deiner Kommunikation zu verwenden, entwickelst du dein aktives Vokabular.

Konzentriere dich auf die Art von Wörtern, die du tatsächlich verwendest oder die in deinem Bereich aktiv verwendet werden.

Wir unterhalten die Menschen am besten, wenn wir ihnen zuhören

10. Du musst dir die Aufmerksamkeit des Publikums verdienen

Damit meine ich, dass du die Aufmerksamkeit zum Zuhören nicht geschenkt bekommst. Du musst viel dafür tun.

Wenn du willst, dass die Leute ihre Smartphones weglegen und sich deine Botschaft anhören, rate ich dir an, diese Aufgabe mit dem Ziel anzugehen, ihnen und ihren Bedürfnissen zu dienen.

Versetze dich in ihre Lage. Hier geht es nicht darum, was dich an dem Thema begeistert oder was du für wichtig hältst. Bedenke: Hier geht es nicht um dich! Es geht um dein Publikum. Lerne also bereits im Vorfeld ihre Situation, ihre Bedürfnisse, ihr Interesse und ihre Perspektive kennen.

Aufmerksamkeit ist ein wertvolles Gut. Es ist die Nutzung der endlichen Ressource unserer Zeit.

Aufmerksamkeit folgt dem Interesse. Du wirst das Interesse der Menschen wecken, sobald du dich dafür interessierst, was das Thema für sie bedeutet. Wenn die Leute wissen, dass das, was kommt, für sie von Interesse ist, werden sie hinhören. Stell also sicher, dass Sie diese Verbindung sehen.

Lass die Leute erkennen oder hilf ihnen herauszufinden, was für sie drin ist und warum es ihnen wichtig sein sollte. Denke an menschliche Bedürfnisse und nicht nur an Logik. Wenn du das tust, wirst du ihre Aufmerksamkeit gewinnen und dich auch mehr darauf freuen, mit ihnen zu teilen.

Bei näherem Hinhören wird manche Redewendung zur Redewindung

Gerd W. Heyse

Abschluss

Du verdienst es, dass man hinhört wenn du redest. Daher beginne vor deiner nächsten Rede, Präsentation oder Ansprache, damit, diese 10 Tipps durchzulesen.  

Alles in allem geht es beim Hinhören genauso wie beim Sprechen und bei jeder anderen Form der Kommunikation um menschlichen Informationsaustausch. Es sollte nicht sehr schwierig sein, Menschen dazu zu bringen, dir zuzuhören, solange du jeden mit Respekt behandelst und die sozialen Normen befolgst, die für den Rahmen gelten.

Die grundlegendste und wirkungsvollste Art, sich mit einer anderen Person zu verbinden, ist zuzuhören. Einfach zuhören. Das vielleicht Wichtigste, was wir uns jemals schenken, ist unsere Aufmerksamkeit.

Dr. Rachel Naomi Remen

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