Wie gutes Marketing in der Praxis ablaufen soll.

Wie gutes Marketing in der Praxis ablaufen soll.

Im Ehrenamt müssten wir uns mehr mit Marketing beschäftigen und es anschließend richtig einsetzen. Ich habe das gemerkt, als ich mich in einem Fitness-Center einschrieb. Ja, ich will fitter und gesunder durch kontrollierte, sportliche Aktivität werden.

Ich besuchte zwei Fitness-Center, um mir ein Bild zu machen, auf was ich mich da einlasse. Dabei sind mir zwei verschiedene Herangehensweisen aufgefallen, wie man neue Mitglieder bewirbt.

Bei dem ersten Fitness-Center wurde ich herzlich begrüßt und man bot mir ein Willkommensgetränk an. Anschließend ging ein Coach mit mir herum und zeigte mir die verschiedenen Geräte wobei er mich auf die hohe Anzahl der verschiedenen Apparate und auf die Marke („die bekannteste US-Firma im Fitnessbereich“) hinwies. Wieder am Tresen angekommen bot er mir einen zeitlich begrenzten („gilt nur bis diesen Samstag“) Sonderrabatt an.

Bei dem anderen Fitness-Center begrüßte man mich ebenfalls herzlich. Hier machte man mir klar, dass ich mich ohne Weiteres umsehen dürfte, ob mir die Räumlichkeiten gefielen, welche Geräte sie hätten und wenn ich Fragen dazu hätte, sollte ich mich melden. Als ich fragte, ob niemand mir die Geräte erklären würde, wurde mir mitgeteilt: „Wenn sie an unserem Fitness-Center interessiert sind, machen wir ein unverbindliches Rendezvous aus. Sie erhalten dann alle nötigen Informationen und Erklärungen“ – was ich dann auch machte.

Die Unterschiede im Marketing

Als ich zum Rendezvous erschien, war ich ein wenig verwundert. Mein Coach informierte mich, dass sie eine Stunde für unser Gespräch reserviert hätte. Erst mal wurden mir eine Menge Fragen gestellt, z. B. was meine Gründe sind, wieso ich mich einschreiben will, welche Erwartungen ich an das Center und an die Coachs hätte, welche Beschwerden ich hätte, wie viel Zeit pro Woche ich für Fitness reservieren würde, welche sportlichen Aktivitäten ich früher und auch jetzt noch ausübe, was meine Ziele sind, wo ich mich in sechs Monate sehe, …

Ich bekam ein Getränk angeboten und in der Zwischenzeit tippte mein Coach die erfragten Daten in sein iPad ein. Kurz darauf erschien ein maßgeschneidertes Programm für mich auf dem Display. Ich bekam die notwendigen Erklärungen direkt an den Geräten gezeigt, mit den jeweiligen Auswirkungen auf meinen Körper („wenn sie diese Übungen während drei Monate regelmäßig trainieren, werden wir ihnen dabei helfen ihre Rückenprobleme zu lösen“). Dann erst kamen wir auf den Preis zu sprechen.

Mir sind bei diesem Vergleich zwei Dinge ins Auge gesprungen, die ich sehr wichtig finde:

  • Gib dem Kunden zu verstehen, dass du jetzt weißt was seine Bedürfnisse und Wünsche sind.
  • Male dem Kunden ein Bild wo er sich als Held in der Story sieht, in Anwesenheit deines Produktes, deines Service, deines ehrenamtlichen Teams.

Durchschnittliches Marketing erkennst du daran, dass es ausschließlich Aussagen zu Fakten vermittelt. Großes Marketing ist die Antwort auf die Probleme und Wünsche des Kunden. Der Unterschied kommt bei diesen zwei Aussagen voll zur Geltung: „Das ist besser für sie“ und „Das ist, wie wir ihnen helfen können damit es besser für sie wird.“

Marketing heißt, mit den Köpfen der Kunden denken.

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

Im Ehrenamt sollen wir genau diese zweite Strategie anwenden, wenn wir neue Mitglieder bewerben.

Herzliche Grüße,

Charles

https://charlesbrueck.com

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