14 Tipps, wie du anderen im Ehrenamt das Gefühl gibst, wichtig zu sein

14 Tipps, wie du anderen im Ehrenamt das Gefühl gibst, wichtig zu sein

Es gibt viele Möglichkeiten, anderen Freiwilligen in deiner Organisation das Gefühl zu geben, wichtig zu sein. Ich liefere dir in diesem Artikel 14 verschiedene Optionen, die du sofort anwenden kannst.

Daher verpass nie die Gelegenheit, deine ehrenamtlichen Kollegen zu schätzen! Ohne Übermaß, ohne es zu übertreiben! Einfach nur das, was du zu sagen und zu bemerken hast, damit sich der andere in dem, was er ist, in dem, was er tut, anerkannt fühlt.

Wenn du diese Art von Verhalten annimmst, nämlich zu schätzen, zu ermutigen, zuzuhören, dich in die Reichweite des anderen zu versetzen, die Welt aus seiner Sicht zu betrachten, ist es auch ein bisschen du selbst, der dadurch wächst.

Dazu fand ich eine großartige Beschreibung. Benjamin Disraeli, der ehemalige Premierminister von England kandidierte gegen William Gladstone zur Wiederwahl. Jennie Jerome – manche sagen, es sei Winston Churchills Mutter – traf beide bei einem Abendessen. Auf die Frage, was sie von den beiden halte, antwortete die Frau: „Als ich den Speisesaal verließ, nachdem ich neben Gladstone gesessen hatte, dachte ich, er sei der klügste Mann in England. Aber als ich neben Disraeli saß, fühlte ich mich als die klügste Frau in England.“

Wenn jemand in deinem ehrenamtlichen Verein nach seinem Eindruck gefragt würde, den du auf ihn machst, würde er dich dann eher als Gladstone oder als Disraeli bezeichnen?

Es kostet dich sehr wenig und bedeutet dem anderen so viel

Eine der besten Möglichkeiten, deinen persönlichen Einfluss zu steigern, besteht paradoxerweise darin, ihn aufzugeben, wenn du mit anderen zusammen bist.

William James sagte:

„Das tiefste Prinzip in der menschlichen Natur ist das Verlangen, geschätzt zu werden.“

Wir alle sehnen uns nach dem angenehmen Schein, von anderen respektiert und geschätzt zu werden. Wenn wir es bekommen, fühlen wir uns gut. Warum also nicht versuchen, anderen ebenfalls das Gefühl zu geben, wichtig zu sein?

Es kostet dich sehr wenig und bedeutet dem anderen so viel. Neben der Tatsache, dass es das Richtige ist, ist es zweckmäßig, anderen ein gutes Gefühl für sich zu geben, wenn sie mit uns sprechen. Sich gut zu fühlen macht die Freiwilligen aufgeschlossener, bereit zuzuhören und über neue Ideen nachzudenken, und natürlich sind Mitarbeiter, die dich mögen, viel eher überzeugt.

Jeder Mensch möchte sich umsorgt fühlen. Es ist Teil unserer Natur als soziales Wesen. Und dieses Bedürfnis zeigt sich in allen Lebensbereichen. Bei der Arbeit, privat und auch im Ehrenamt. Denn unabhängig von der Umgebung sind wir immer noch Menschen.

Laut dem berühmten Psychologen Abraham Maslow ist der Wunsch nach Anerkennung beim Menschen sehr stark, wenn auch in unterschiedlichem Maße.

Der berühmte US-Philosoph Prof. John Dewey hat einmal gesagt;

„Der tiefste Drang in der menschlichen Natur ist der Wunsch, wichtig zu sein.“

John Dewey

Der große Motivationsautor Dale Carnegie betonte genau den Punkt mit diesen Worten.

„Der Wunsch nach dem Gefühl der Wichtigkeit ist einer der Hauptunterschiede zwischen Mensch und Tier.“

Dale Carnegie

Ehrenamtliche Organisationen können an Ansehen und Profitabilität gewinnen

Als anerkannter kanadischer Psychotherapeut und Befürworter der berühmten Theorie „Transaktionsanalyse“ wies Eric Berne darauf hin; „Der Hunger nach positiven Strokes (dieser Begriff wird in der Transaktionsanalyse als „Einheit der Anerkennung“ definiert) ist bei allen Menschen so groß, dass er sie motiviert, auch schwierige Aufgaben zu erledigen.“

Wenn du dir dieser psychologischen Tatsache bewusst bist, kannst du mit Menschen sehr erfolgreich umgehen und sie motivieren. Führungskräfte können ihre Mitarbeiter dazu inspirieren, ihre Leistung erheblich zu verbessern. Ehrenamtliche Organisationen können an Ansehen und Profitabilität gewinnen, indem sie ihre Mitarbeiter genauso wichtig wie Könige behandeln, wie Mahatma Gandhi es angeraten hat. Teamleiter können ihre Kollegen besser inspirieren und Ausbilder können dadurch Selbstvertrauen und Mut vermitteln. Wenn du anderen das Gefühl gibst, wichtig zu sein, wirst du natürlich auch für sie zu einer wichtigen Person. Deine Beziehung zu anderen um dich herum wird aufbauender und harmonischer sein und den Glanz der Zufriedenheit auf jedem Gesicht verbreiten.

Aber was sehen wir heute wirklich noch zu oft? Führungskräfte erkennen ihre Freiwilligen nicht an. Sie vernachlässigen es, ihre gute Leistung zu schätzen, und zögern sogar, sich die Zeit zu nehmen und ihre Meinungen zu hören. Es gibt Teamleiter, die mehr Zeit investieren, um herauszufinden womit sie ihre Freiwilligen beschuldigen können, als zu erkennen, wie man sie loben und ermutigen kann.

Was in diesen Fällen gebraucht wird, ist sicherlich ein Wechsel der Einstellung, einen Paradigmenwechsel im Denken. Vor allem sollte hier versucht werden, sich an die magische Maxime des menschenwürdigen Umgangs zu erinnern, anderen das Gefühl geben, wichtig zu sein.

Wie kann man anderen das Gefühl geben, wichtig zu sein?

Es gibt viele Möglichkeiten, einer anderen Person das Gefühl zu geben, wichtig zu sein, abhängig von der Situation oder der Person. Im Folgenden werde ich dir 14 praktische und natürliche Methoden vorstellen, mit denen du einem Freiwilligen das Gefühl geben kannst, wichtig zu sein.

1. Frage ihn um seinen Rat

Wenn du einen Ehrenamtlichen in einer wichtigen Angelegenheit um Rat fragst, fühlt er sich als eine Person mit mehr Wissen und Erfahrung als du, in dieser Angelegenheit, anerkannt. Dadurch fühlt er sich wie ein Experte.

2. Erinnere dich an seinen Namen und benutze ihn

Wie Dale Carnegie geraten hat;

„Denken Sie daran, dass der Name eines Menschen für ihn der süßeste und wichtigste Klang in jeder Sprache ist.“

Versuche also immer, dich an seinen Namen zu erinnern, und verwende ihn so häufig wie angebracht in Gesprächen mit ihm. Das ist nicht immer einfach, besonders bei neueingestellten Freiwilligen. Wenn du deren Namen vergisst, haben sie das Gefühl, dass du ihnen keine Bedeutung beimisst.

3. Verteile Komplimente

Jeder Einzelne hat einen starken Hunger nach Wertschätzung. Mach ihm also ein Kompliment, wann immer du die Gelegenheit dazu hast, und tu es aufrichtig. Wie der berühmte Autor Jack Canfield sagte;

„Ein Zustand der Wertschätzung ist einer der höchsten Schwingungs- und Emotionszustände“

4. Sprich weniger und höre mehr zu

Sich die Zeit zu nehmen, anderen zuzuhören, ist eine großartige Geste. Es zeigt, dass dir daran gelegen ist und dass du bereit bist, deine kostbare Zeit mit ihnen zu teilen.

Nimm dir also Zeit, um zuzuhören. Selbst wenn du keine Lösung für das Problem hast oder der Meinung bist, dass du nichts für sie tun kannst. Einfach zuhören, ist manchmal alles, wonach Freiwillige sich sehnen.

Kontrolliere deine natürliche Neigung zum Sprechen und versuche, deinem Gegenüber, mit echtem Interesse und Enthusiasmus zuzuhören. Dies wird ihn ermutigen zu sprechen und sein Gefühl der Wichtigkeit zu heben. Der berühmte amerikanische Autor und Motivationsredner Robert Schuller erinnert uns an den wahren Grund, warum wir nicht zuhören.

„Große Egos haben kleine Ohren“

Robert Schuller

Interagiere mit dem, was sie sagen, indem du zusammenfasst, was du gehört hast. Stell Fragen für mehr Klarheit. Konzentriere dich ganz auf die Person, mit der du gerade zusammen bist.

5. Zeige Respekt vor den Meinungen anderer

Sag einem Freiwilligen niemals, dass er falsch liegt. Zeige Respekt für seine Meinungen, auch wenn es gegen deinen Standpunkt ist. Der frühere US-Senator und 45. Gouverneur von New York, Herbert H. Lehman, hat zu Recht geraten; „Lernen Sie, offen und respektvoll gegenüber den Meinungen der Menschen zu sein, auch wenn Sie nicht einverstanden sind“.

6. Zitiere andere und fördere sie

Wenn du die Worte eines Freiwilligen in Gesprächen mit anderen zitierst, zeigst du Respekt für sein Wissen und seine Weisheit, und dies wird ihn entzücken und sich geschmeichelt fühlen lassen.

Finde etwas Gutes, das du über einen Ehrenamtlichen sagen kannst, und sage es dann allen, die ihn kennen. Einige scheinen es vielleicht nicht sehr zu mögen so im Rampenlicht zu stehen, aber sie können nicht anders, als sich gut dabei zu fühlen. Fülle gute Worte in ihr Leben und beobachte, wie sie etwas wachsen werden, etwas größer lächeln und es das nächste Mal noch besser machen. Positive Worte stärken.

7. Lächeln vermittelt das Gefühl gesehen zu werden

Ein Lächeln kann mehr als eine Million Wörter sagen. Dadurch kann sich eine andere Person willkommen, geschätzt und anerkannt fühlen.

Wenn du eine Person auch aus der Ferne oder in einer Gruppe siehst, nimm dir eine Sekunde und lächele sie an und drücke dein Interesse aus. Früher dachte ich, ich sei zu beschäftigt, um Leute anzulächeln. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich alle die ich auf meinem Weg begegnete, völlig verpasst habe. Bis ich feststellte, wie wichtig es ist, sie anzuerkennen.

Dr. Chia Thye Poh, ehemaliger singapurischer Abgeordneter und berühmter politischer Aktivist, betonte;

„Das Lächeln spricht die Menschen charmant an, ohne ein Wort zu sagen.“

Dr. Chia Thye Poh

Dein Lächeln ist eine herzliche Anerkennung ihrer Gegenwart und strahlt Liebe und Freude aus.

Nichts ist schlimmer als sich ignoriert oder unsichtbar zu fühlen. Jeder will gesehen werden. Von anderen erkannt werden.

8. Richte das Gespräch auf ein Thema, das deinen Gesprächspartner interessiert

Du kannst dein Gespräch auf die Themen lenken, die ihn interessieren. Lass ihn über seine eigenen Leistungen und Errungenschaften sprechen, während du echtes Interesse daran zeigst, zuzuhören.

Wenn er dir etwas erzählt hat, erinnere dich daran und frage danach, wenn du ihn das nächste Mal triffst. Wenn dies für dich nicht selbstverständlich ist, mach dir eine Notiz, auf die du dich in Zukunft beziehen kannst. Es zeigt, dass du über das Hier und Jetzt hinaus an ihm interessiert bist.

9. Berühre die Person auf natürliche Weise

Durch Berühren fühlen sich die Menschen verbundener und intimer. Wenn die Person sehr nahe ist, kannst du sie warm umarmen oder auf die Schulter klopfen, wenn ihr euch trefft (das gilt für die Zeit nach COVID-19). Wenn ihr nicht so intim seid, kannst du zumindest freundlich die Hand geben. Denke daran, dass Berührung eine mächtige Sprache ist, die Sprache der Liebe.

10. Achte voll und ganz auf Augenkontakt und vermeide Ablenkungen

Während einem Gespräch mit einer Person rede nicht mit anderen oder schau nicht auf dein Telefon, einen Schirm oder zum Fenster hinaus. Lenke deine Aufmerksamkeit nicht auf andere Dinge in deiner Umgebung ab. Erlaube dir nicht, deinen Augenkontakt mit ihr zu verlieren.

11. Erinnere dich an Geburtstage und sende Geburtstagsgrüße

Der Geburtstag eines Menschen ist ein wichtiger Tag für ihn. Wenn du dich daran erinnerst und deine ehrlichen Grüße sendest, hat jeder Freiwillige das Gefühl, dass du ihn als eine wichtige Person in deinem Leben betrachtest.

12. Sag Danke

Ein aufrichtiges Dankeschön, das von Herzen kommt, reicht weit. Anderen deinen Dank auszudrücken und sie wissen zu lassen, dass du das schätzt, was sie tun, wirkt sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl und die Qualität deiner Beziehung zu ihnen aus.

Wenn du deine Mitarbeiter einbeziehen möchtest, bedanke dich bei ihnen für ihre Beiträge. Gehe niemals davon aus, dass die Leute bereits wissen, wie wertvoll du sie findest. Sage es ihnen unbedingt!

13. Sag die Wahrheit

Achte darauf, andere Freiwillige nicht zu untergraben, indem du die Wahrheit beschönigst. Oder vermeidest du es, ihnen zu sagen, wie du dich wirklich fühlst, welche Probleme anstehen, weil du davon ausgehst, dass sie damit nicht umgehen können? Wenn du aus Angst, ihre Gefühle zu verletzen, deine Meinung nicht äußerst, fühlen sie sich nur schlechter und unsicherer.

Solange du es freundlich und sanft sagst, werden die Freiwilligen deine Ehrlichkeit schätzen. Sie werden wissen, dass du sie genug schätzt, um dir die Mühe zu machen, ihnen die unangenehme Wahrheit zu sagen, anstatt sich für die einfache Ablehnung zu entscheiden.

Zweifle keine Sekunde daran, dass du wertvoller bist als der reinste Diamant, den es gibt. Und, dass alle Menschen trotz ihrer Unvollkommenheiten genauso wertvoll sind. Wir müssen uns alle nur daran erinnern.

14. Sei einfach nett

Ein letzter guter Ratschlag kommt von einer wunderbaren Frau, meiner Großmutter – sei einfach nett. Wenn du nett bist, fühlen sich die Leute gemocht, was ihnen wiederum das Gefühl gibt, wichtig zu sein. Es kostet dich wirklich nicht so viel Mühe und es ist nachhaltig.

Es liegt an dir, ehrenamtlichen Mitarbeitern das Gefühl der Wichtigkeit zu vermitteln

Deine Bereitschaft den Freiwilligen das Gefühl, wichtig zu sein, zu geben, wird etwas sehr Wesentliches hervorbringen. Die Dankbarkeit dieser engagierten Leute. Sie wird zukünftig von entscheidender Bedeutung für dich sein. Jedem Ehrenamtlichen, den du antriffst, zu zeigen, dass du ihn verstehst, dass du ihn schätzt und dass du auf seine Gedanken und Wünsche eingehst, soll dein oberstes Ziel sein.

Zusammenfassend zeigen uns diese 14 Punkte eine klare Aussage: Das Urbedürfnis des Menschen nach Bestätigung, Akzeptanz und Wertschätzung durch seine Umwelt. Die Sehnsucht, ein nützliches und erfülltes Leben in einer vertrauten Gemeinschaft zu führen.

Es liegt an dir, dieses Urbedürfnis zu befriedigen. Dabei soll dich diese Liste mit den 14 Tipps unterstützen. Bring sie in Kurzform für dich auf Papier oder auf dein Smartphone. So kannst du dir die Punkte regelmäßig schnell in Erinnerung rufen, bevor du in ein Meeting gehst, ein Telefonat führst, ein Gespräch ansteht, …

Es wird dir helfen zu einem Ehrenamtlichen mit positiver, hoffnungsvoller und zuversichtlicher Ausstrahlung emporzusteigen.

Dir ist sicher aufgefallen, dass ich in diesem Text viele Zitate zu einzelnen Themen eingebaut habe. Es soll dir die Wichtigkeit klarmachen, die diese Leute erkannt haben, in Bezug auf das Vermitteln des Gefühls andere als wichtig einzuschätzen.

Welche zusätzliche Möglichkeiten kennst du, anderen das Gefühl zu geben wichtig zu sein? Lass es mich im Kommentar wissen.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

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