15 Dinge, die du während einer Präsentation nicht sagen solltest

15 Dinge, die du während einer Präsentation nicht sagen solltest

Reden, Vorträge oder Präsentationen sind wichtig für deinen gemeinnützigen Verein, für dein Unternehmen, aber auch für deine persönliche Weiterentwicklung. Daher ist es wesentlich, dass du stets darauf vorbereitet bist, was du sagen wirst, – aber auch darauf, was du während deines Auftritts nicht sagen solltest.

Bei Präsentationen ist nichts wichtiger, als dein Publikum mit einzubinden.

Leider konzentrieren sich die meisten Redner mehr auf die Botschaft ihres Inhalts und vernachlässigen dabei die möglichen Ablenkungen des Publikums. Diese Praktiken weisen auf einen Mangel an Übung und Vorbereitung hin.

Als Redner sollte dein Ziel sein, die Aufmerksamkeit deiner Zuschauer zu fesseln und zu halten. Dadurch überzeugst du sie davon, während der gesamten Präsentation zuzuhören und aus deinem Thema zu lernen.

Ein erster wichtiger Schritt, um dies zu erreichen, ist zu wissen, welche Sätze du nicht sagen solltest, während deiner Präsentation. Hier folgen 15 kurz gefasste Beispiele, die dir helfen werden, deine nächsten Vorträge souveräner abzuhalten.

In der Musik des Gesprächs dient die Aufmerksamkeit als Begleitung.

Joseph Joubert

1. Sage niemals etwas, das nicht wahr ist.

An sich ist das ziemlich offensichtlich, aber ich kann dir nicht sagen, wie oft Menschen dazu neigen, „die Wahrheit zu dehnen“. Möglicherweise lügst du dein Publikum nicht bewusst an, aber stell sicher, dass du dich an die Fakten hältst und genaue Informationen weitergibst.

Wenn etwas deine persönliche Meinung ist, sag es, aber sage niemals etwas, das nicht wahr ist. Denn das kann dich verzögert treffen, ähnlich wie bei einem Bumerang.

Beim Reden vor Publikum geht es um Beziehungen. Und der Grundstein fast jeder Beziehung ist Respekt. Wenn sich Zuschauer respektiert fühlen, sind sie engagierter, motivierter und aufmerksamer.

Man soll immer die Wahrheit sagen, man soll aber die Wahrheit nicht immer sagen.

Wilhelm Schlichting

2. „Können Sie mich hören?“

So eröffnen viele Redner ihre Vorträge. Dabei klopfen sie dreimal aufs Mikrofon und rufen: „Könnt ihr mich hinten im Saal hören?“. Mit einem entschuldigenden Lächeln wird ihnen klar, dass jeder sie hören kann, aber niemand die Hand gehoben hat – außer vielleicht um sich die Ohren zuzuhalten.

Ein solcher Redebeginn zeigt dem Publikum, dass du nicht vorbereitet bist. Normalerweise solltest du die Lautstärke rechtzeitig vor deinem Auftritt getestet haben.

Wenn du in das Mikrofon sprichst und es sich nicht so anfühlt, als ob es funktioniert, entspann dich, zähle bis drei und prüfe, ob das Mikrofon eingeschaltet ist.

Bist du immer noch der Meinung, dass der Ton nicht gut ist, gehe ruhig an den Bühnenrand und bitte den Tontechniker oder den Veranstalter diskret, dies für dich zu überprüfen.

Lächele dabei unter allen Umständen weiter und zeige dich selbstbewusst. Geh davon aus, dass alles funktioniert, bis das Gegenteil bewiesen ist. Bleibe in diesem Fall ruhig, bis das Problem behoben ist.

Ich höre mich gern reden – es ist so unterhaltend, sich zuzuhören.

Alfred Henschke

3. Du sollst nicht sagen „Es tut mir leid, …“

Ich weiß nicht, woher es kommt, aber 25 % aller Vorträge beginnen mit einer Entschuldigung:

  • „Ich hatte nicht wirklich Zeit, mich vorzubereiten, denn …“
  • „Es tut mir leid, ich bin nicht ganz fit, ich leide unter einem Jetlag.“
  • „Mir wurde gestern erst mitgeteilt, dass ich diese Präsentation halten soll.“

Dein Publikum möchte einfach nur, dass du dein Bestes gibst. Auch wenn du dich nicht wohlfühlst, kannst du trotzdem dein Bestes geben und es wird schon OK sein.

Wenn du trotz allem eine Entschuldigung brauchst, dann bitte den Organisator um eine kurze Einleitung, in der er erklärt, dass das Problem nicht bei dir liegt (z. B. einen kranken Mitarbeiter ersetzen), was dich dann aufwertet.

Dass mich die Menschen nicht kennen, tut mir nicht leid. Aber dass ich die Menschen nicht kenne, das kann mir leid tun.

Konfuzius

4. „Mein Deutsch ist wirklich schlecht“, solltest du nicht sagen.

Zu deiner Erinnerung, dein erster Eindruck entsteht in den ersten 60 Sekunden deines Auftritts. Ein Redner, der sofort offenbart, dass er nicht gut Deutsch spricht, hinterlässt einen schlechten ersten Eindruck. So vermindert er sein Selbstvertrauen und stellt die Weichen für einen unprofessionellen Vortrag.

Manchmal begleitet der erste Eindruck uns wie ein Fluch.

Martin Gerhard Reisenberg

5. „Ich bin heute leider ziemlich erkältet …“

Richtig krank sein nervt. Gerade bei Erkältungen ist dein gesamtes Sprech-System beeinträchtigt: die Stimme hört sich kratzig an, die Nase ist zu und die Ohren sind verschlagen. Natürlich ist es nicht angenehm, so vor Leuten zu sprechen.

Vermeide trotzdem gerade zu Beginn Hinweise auf momentane Einschränkungen. Du hast dich entschieden, trotz deiner angeschlagenen Gesundheit zu sprechen. Jeder im Publikum hört sofort, dass deine Stimme nicht normal klingt, – du musst nicht extra darauf hinweisen. Schließlich geht es ja um die Sache.

Vielleicht ist es eine Möglichkeit, etwas kürzer zu sprechen. Verknappe deinen Vortrag auf die wichtigsten Punkte. So hast du deinem Publikum einige spannende Einblicke vermittelt – und kannst dich wieder voll auf deine Genesung konzentrieren.

Wer die Nase voll hat, ist zwar meist auch verschnupft, aber nicht immer erkältet.

Ingrid Buchwald

6. Sage nicht „Ich bin sehr nervös“.

Das merkt dein Publikum schon von selbst. Du glaubst, dadurch kommst du menschlich rüber? Das stimmt nicht unbedingt.

Deine Emotionen sind verständlich und sie dürfen auch da sein. Es ist nur nicht immer sinnvoll, sie mit allen Leuten zu teilen. Denn sie beeinflussen das Bild von dir in der Wahrnehmung des Publikums.

Wenn du als Erstes zugibst, ‚schrecklich nervös‘ zu sein, dann werden alle nach weiteren Zeichen von Nervosität suchen – und sie auch finden.

Es ist ganz normal, sich am Anfang einer Rede nicht ‚wohlzufühlen‘. Je länger du sprichst, desto mehr gewöhnen sich Körper und Geist an deine herausgehobene Situation. Deswegen lenke deine eigene Aufmerksamkeit und die deines Publikums von Beginn an auf deine Inhalte.

Um Aufmerksamkeit zu bitten ist sinnlos, man muss sich Aufmerksamkeit verdienen.

7. Nur nicht sagen: „Ich mache es kurz“.

Wenn es ein Versprechen gibt, das niemand hält, dann ist es dieses!

Aber viele Präsentationen beginnen leider mit diesem Satz!

Dem Publikum ist es egal, ob dein Vortrag kurz ist oder nicht. Sie haben ihre Zeit investiert und wollen einen Mehrwert erhalten.

Sage stattdessen: „Diese Präsentation wird 30 Minuten dauern, aber wenn alles gut läuft, bringe ich sie in 25 Minuten durch, damit Sie früh rausgehen und einen Kaffee trinken können.“

Und danach musst du nur noch dieses Versprechen einhalten, was uns direkt zum nächsten Punkt führt.

Das Leben ist zu kurz für lange Meetings.

Klaus Klages

8. „Wow – wie die Zeit vergeht! Lass mich die letzten 12 Folien schnell durchgehen.“

Wenn du zu deiner Konferenz kommst, ohne deinen Vortrag zeitlich festgelegt zu haben, liegt das daran, dass du nicht genug geprobt hast.

Du musst deinen Vortrag mindestens einmal in der Vollversion proben und prüfen, ob du die vorgegebene Zeit einhältst.

Noch besser: Beende deine Präsentation fünf Minuten früher und frage dein Publikum, ob es Fragen hat.

Und wenn es keine Fragen gibt, lade sie zu einem Kaffee ein und rede alleine mit Ihnen.

Fünf Minuten früher fertig zu werden, ist eines der größten Geschenke, die man einem Publikum machen kann!

Der Mensch sagt, die Zeit vergeht.

Die Zeit sagt, der Mensch vergeht.

9. Wie du mit Fragen umgehst.

Hier noch ein kleiner Schwenk zum vorherigen Punkt. Wenn jemand während deiner Präsentation eine Frage stellt, ist es immer beeindruckend, wenn du diese Frage gleich beantwortest. Du musst demgegenüber auch dein Timing einhalten und deine Präsentation gestalten.

Mein Tipp dazu: Beantworte immer die erste Frage, die spontan gestellt wird, weise dann aber darauf hin, dass es am Ende eine Frage-und-Antwort-Runde geben wird.

Wenn jemand im Publikum etwas fragt, wiederhole die Frage immer, damit jeder im Publikum sie hören kann, und beantworte sie dann.

Während du die Frage wiederholst, verfügst du über zusätzliche Zeit, über eine relevantere Antwort nachzudenken.

Wissen verwandelt Fragen in Antworten.

Weisheit verwandelt Antworten in Fragen.

KarlHeinz Karius

10. „Noch irgendwelche Fragen?“ solltest du nicht sagen.

Kommt auf diese Frage keine Antwort, muss das nicht bedeuten, dass alles klar war.

Es kann auch bedeuten, dass dein Publikum entweder kein Wort von dem, was du präsentiert hast, verstanden hat oder dass es sich zu Tode gelangweilt hat.

Nach einer klaren und faszinierenden Präsentation werden deine Zuschauer unbedingt mehr erfahren wollen. Während der Fragerunde werden ihre Hände nach oben schießen.

Es gibt keine dummen Fragen

nur Dumme, die nicht fragen.

Anke Maggauer-Kirsche

11. „Es kann sein, dass sie diese Folie nicht lesen können.“

Normalerweise sollte dein Text auf den Folien von jedem Platz im Raum lesbar sein. Wenn dies nicht der Fall ist, hast du zu viel Text auf der Folie. Verwende weniger Wörter, vereinfache deine Nachrichten!

Eine einfache Regel besteht auch darin, eine Schriftgröße zu verwenden, die dem Doppelten des Durchschnittsalters deiner Zielgruppe entspricht. Ja, das heißt, wenn du eine Zielgruppe von 40 Jahren im Durchschnitt erwartest, benutze eine Schriftgröße von 80 Punkten.

So wirst du nicht viel Text auf der Folie unterbringen können, was gut ist und uns zum nächsten Punkt bringt.

Nicht lesen wollen, ist schlimmer, als nicht lesen können.

Volkmar Frank

12. „Ich werde Ihnen die Folie vorlesen.“

Wenn du den Folientext abliest, hast du zu viel Text. Das Publikum verbringt ihre Zeit damit, ihn zu lesen, anstatt dir zuzuhören und zuzusehen.

Der beste Weg, die Aufmerksamkeit deines Publikums zu verlieren, besteht darin, deinen Folien zu viel Text hinzuzufügen.

Wenn eine Folie mehr als vier Wörter enthält, neigen die Leute dazu, sie zu lesen. Und was passiert, wenn sie mit dem Lesen beginnen? Sie hören dir nicht mehr zu. Das nennt man dann betreutes Lesen!

Verwende nur kleine Texte und Schlüsselphasen und merke dir alle Texte, die dein Publikum lesen soll.

Wenn du nun ein Zitat mit drei Sätzen einfügen musst, fordere Sie alle auf, dieses Zitat zu lesen und dann sechs bis zehn Sekunden lang still zu sein, damit sie darüber nachdenken können.

Viele Pädagogen verwechseln Vorlesen mit Vorbeten.

Michael Marie Jung

13. Sage nicht „ich denke“ oder „ich glaube“.

Du stehst oben auf der Bühne. In einer Führungsposition. Du hast eine eigene Meinung. Du hast in dieser Position auf jeden Fall ein Recht darauf und du kannst diese gerne teilen.

Wenn deine Präsentation jedoch tatsächliche Daten und Fakten enthält, ist es besser, klar zu sagen: „Wie die Daten zeigen …“ oder „wie hier dargestellt …“.

Stell sicher, dass dein Publikum klar versteht, dass es sich bei den Informationen um Fakten und nicht um eine persönliche Meinung handelt.

Descartes sagte: „Ich denke, also bin ich.“ Etwas bescheidener sage ich: „Ich glaube, dass ich weiß, dass ich denke, also glaube ich, dass ich weiß, dass ich bin.“

Wolfgang Kownatka

14. Vermeide Füllwörter.

Es ist nicht jedem gegeben, Vorträge zu halten. Manche Menschen werden extrem nervös, wenn es um öffentliche Reden geht.

Allerdings ist es sehr ablenkend, deine Präsentation alle paar Sekunden mit „Also“, „Eigentlich“, „Ähm“ oder „Nun“ zu füllen.

Um dies zu vermeiden, übe deine Präsentation so oft wie möglich. Wenn du weißt, was du sagen wirst, klingst du selbstbewusst und bist auf Fragen vorbereitet. Je mehr du geübt hast, desto ruhiger wirst du dich während der Präsentation fühlen.

Ich muss sagen, dass ich immer noch mit dem Weglassen von Füllwörtern zu kämpfen habe☹️.

Manche Lehre vermag die Leere nicht zu füllen.

Helga Schäferling

15. Vermeide Annahmen.

„Ich bin sicher, Sie alle kennen diese Person.“

Sei vorsichtig mit „Das wissen Sie sicher alle“-Äußerungen. Viel zuverlässiger ist es, zu fragen: „Wer kennt diesen Wissenschaftler (Name der Person)? Bitte die Hand heben“ und rekapituliere anschließend kurz, worum es geht, damit jeder mitkommen kann.

Das Handheben aktiviert dein Publikum und sorgt für zusätzliche Konzentration.

Rat wird gewöhnlich mit mehr Bereitwilligkeit gegeben als angenommen.

Mariano José Pereira da Fonseca

Abschluss

Sei vorbereitet, sei du du selbst und sei professionell.

Das Publikum wird dich für deine Präzision, deine Ernsthaftigkeit und dafür, dass sie keine Zeit verschwendet haben, zu schätzen wissen.

Was gut durchdacht und vorbereitet,

ist meistens von Erfolg begleitet.

Oskar Stock

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