Genau wie früher sind es heute immer noch die Gefühle, die überwiegen

Genau wie früher sind es heute immer noch die Gefühle, die überwiegen

Während meiner Jugendzeit, in den 70er Jahren, konnte man seine Lieblingsmusik nicht einfach so downloaden . Wenn du wirklich von einem Künstler, einer Gruppe oder einem Lied begeistert warst, so musstest du abwarten, bis die Vinylplatte gepresst war.

Davor hast du bereits seit Wochen einen Teil deines Taschengeldes gespart und kleine Arbeiten erledigt, die dir hier und da etwas Kleingeld einbrachten, um dir deine Lieblingsmusik kaufen zu können.

Bei einigen Künstlern wartete man vor der Öffnungszeit des Plattenladens und man hoffte, genauso wie die anderen Fans um dich herum, dass EMI oder Polydor genügend Kopien an deinen Schallplattenverkäufer gesendet hatten.

Mit dieser greifbaren Kopie der Aufzeichnung hieltst du die Musik, die dir so sehr am Herzen hing, in deinen Händen. Der Kauf einer Single- oder Langspielplatte war ein vielschichtiges Ereignis.

Die Gefühle sind das wichtigste

Zu Hause angekommen, konntest du es fast nicht erwarten, diesen Hörgenuss zu erleben. Dem ging aber eine Zeremonie voraus. Es begann damit, die Platte vorsichtig aus der Hülle zu nehmen und den Staub darauf wegzublasen. Ganz sachte hast du die Vinylscheibe auf den Plattenteller gelegt. Den Tonarm mit der Nadel, hast du vorsichtig auf die Platte gelegt, damit die Scheibe keinen Kratzer abkriegte und somit den Hörgenuss einschränkte. Die Musik hören und das Album zu besitzen war ein unbeschreibliches Gefühl.

Heute hast du nicht mehr diesen Aufwand, wenn du dir deine Lieblingsmusik anhören willst, um dieses Gefühl zu erleben. Wir leben in einer Welt, in der der Trend weg vom Eigenbesitz Vorrang hat. Es fühlt sich für mich an wie ein Besitz auf Zeit. Eigentlich kann ich diesen Trend nachvollziehen. Ein Auto wird gebaut, damit es fährt. Hast du die Rechnung schon einmal gemacht, wie viele Stunden pro Woche dein Auto fährt? Wie viele Stunden steht es in der Garage oder auf einem Parkplatz einfach so rum? Kein Wunder, dass Carsharing Zuspruch findet.

Was Menschen wollen, mag ändern. Wie sie sich fühlen wollen, bleibt gleich. Es sind nicht die Dinge, nicht der Verstand, die zählen, es sind die Gefühle, die überbracht werden. Das gilt auch für das Ehrenamt. Wir sollten das berücksichtigen.

Tränen – sind sichtbar gewordene Gefühle.                      

Frank Dommenz

Übrigens meine erste Platte, die ich mir kaufte, war die Langspielplatte Led Zeppelin IV.

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Schallplattenkauf?

Herzliche Grüße,

Charles

https://charlesbrueck.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert