Gib einen ersten Eindruck ab, der hängenbleibt
Ganz gleich, ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Freiwilliger bist. Einen denkwürdigen ersten Eindruck zu hinterlassen, wenn du die Bühne betrittst, kann entmutigend sein.
Es ist wichtig für deinen gemeinnützigen Verein, dass du einen denkwürdigen ersten Eindruck hinterlässt. Aber keine Sorge!
Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst du lernen, wie du deine Auftritte zu einem inspirierenden Erlebnis für deine Zuschauer machst. In dieser Anleitung gebe ich dir Empfehlungen und Vorschläge mit auf den Weg, die du kennen solltest, um sicherzustellen, dass dein erster Eindruck dein Publikum fesselt.
Wenn du also bereit bist, deine nächste Veranstaltung mit Selbstvertrauen anzugehen, dann lass uns gleich loslegen!
Die Leute sprechen manchmal über die Macht des ersten Eindrucks, und glauben Sie mir, da ist etwas Wahres dran
Ann Brashares
Was bedeutet es für einen Redner, einen ersten Eindruck zu hinterlassen?
Dieser erste Eindruck, dieses Gefühl, deinem Publikum zum ersten Mal gegenüberzustehen, ist sehr heikel. Und das trifft nicht nur auf engagierte Ehrenamtliche zu. Nein, auch Unternehmer, junges Lehrpersonal, Verkäufer und viele andere stehen vor dieser Herausforderung.
Der erste Eindruck zählt. Und zwar viel. Du stehst vor einer Menschenmasse und sollst deine Leidenschaft und dein Wissen teilen. Es geht darum, deine gemeinnützige Organisation oder deinen Verein bestmöglich zu repräsentieren.
Dir ist schon bewusst, dass das Publikum dich sofort einschätzt und ein erstes Urteil über dich fällt. Noch bevor du dein erstes Wort gesprochen hast.
Dein 1. Eindruck hat seinen Ursprung in deiner Kommunikation. Das begrenzt sich nicht unbedingt auf deine ersten Worte. So viel Zeit geben dir deine Zuschauer meistens nicht. Es sind dein Gesichtsausdruck, deine Körpersprache, deine Macken und dein Erscheinungsbild noch bevor du mit Reden anfängst.
Das erfreuliche an dem Ganzen ist, du kannst selbst dazu beitragen, einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen.
Es ist ein sonderbares Ding um den ersten Eindruck, er ist immer ein Gemisch von Wahrheit und Lüge im hohen Grade
Johann Wolfgang von Goethe
Warum ist der erste Eindruck so wichtig?
Darauf eine klare Antwort: Weil er bleibt! Ob er richtig ist oder nicht.
Denn es braucht eine gewisse Zeit und Anstrengung, einen ersten Eindruck zu ändern.
Ein erster Eindruck geschieht meistens unbewusst. Wir sehen die Welt, also auch die Menschen durch unseren eigenen Filter.
Wenn du an einer Konferenz teilnimmst, kann der erste Eindruck, den der Redner auf dich macht, ein anderer sein als auf die Person, die neben dir sitzt.
Als Redner werden alle deine Beziehungen mit dem Publikum von dem ersten Eindruck beeinflusst, den du abgibst.
Ist dieser Eindruck von dir bei anderen, dass du freundlich, kompetent und vertrauenswürdig bist, so fühlen diese sich in deiner Nähe eher wohl. Sie betrachten dich dann tendenziell als Freund und öffnen sich dir.
Sie erinnern sich auch eher an dich und empfehlen dich und deinen gemeinnützigen Verein, ihren Freunden und Kollegen weiter. Aus diesem Grund wirkt sich ein guter erster Eindruck positiv auf das Networking aus.
Wenn der erste Eindruck, den du erweckst, Kompetenz beinhaltet, wird dies bei anderen zu Zuversicht in deine Fähigkeiten und Fertigkeiten führen. Sie vertrauen eher darauf, dass du die dir vorgenommenen Aufgaben ausführen und die gesetzten Ziele erreichen kannst.
Die obigen Ausführungen sind klare Beispiele dafür, warum der erste Eindruck so wichtig ist. Ein guter erster Eindruck bietet im Ehrenamt viele Möglichkeiten:
– Potenzielle Spender werden eher zu wirklichen Spendern.
– Empfehlungen durch Networking können zu neuen freiwilligen Interessenten führen.
– Deine Aufstiegschancen steigern sich, wenn du in Bezug auf Fähigkeiten und Erfahrung mit anderen Bewerbern gleichauf bist.
Vergessen Sie nie, dass Sie nur eine Gelegenheit haben, einen ersten Eindruck zu hinterlassen
Natalie Massenet
Statistiken zum ersten Eindruck
Zahlen sagen oft mehr aus als Worte. Daher findest du hier einige wichtige Statistiken zum ersten guten Eindruck, die ganz interessant sind:
„Quantified“ und „Science of People Research Lab“ analysierten Daten und ermittelten verschiedene Statistiken, die du bei der Vorbereitung deiner nächsten Präsentation im Hinterkopf behalten solltest:
– 95 % der Menschen glauben, dass der erste Eindruck sehr wichtig ist.
– 61 % der Menschen glauben, dass sie einen „Täuscher“ sofort erkennen können, sobald sie ihn oder sie treffen.
– Wir sind uns nur 5 – 15 % der Kommunikationssignale bewusst, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt senden.
– 79 % der Menschen glauben, dass sie selbst normalerweise oder immer einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
– 68 % glauben, dass ihre ersten Eindrücke von anderen richtig sind.
– 44 % der Menschen sagen, dass das Erste, was ihnen auffällt, die Augen sind, wenn sie jemanden treffen.
– 40 % der Menschen geben an, dass sie 7 Sekunden brauchen, um einen ersten Eindruck zu hinterlassen.
– Klare Redner werden als 18 % sympathischer empfunden.
Dann gibt es noch sehr viele Statistiken, die aussagen, wie schnell man Vertrauenswürdigkeits-, Status- und Attraktivitätsbeurteilungen allein am Gesichtsausdruck erkennen kann. Das liegt teilweise im Millisekundenbereich. Durch die Bank liegt die Zeit, einen guten ersten Allgemeineindruck zu hinterlassen bei 15 Sekunden.
Es ist manchmal schwierig, den ersten Eindruck loszuwerden
Sherrilyn Kenyon
Woher kommt denn eigentlich das schnelle Erkennen des ersten Eindrucks bei anderen?
Forscher gehen davon aus, dass richtige erste Eindrücke unseren Vorfahren vor Jahrtausenden halfen, am Leben zu bleiben.
Wenn sie vor ihrer Höhle einem Fremden begegneten, mussten sie schnell erkennen, ob es ein Freund oder ein Feind war. Muss ich kämpfen oder fliehen? Hat dieses Tier Angst vor mir oder will es mich angreifen?
Du siehst, der erste Eindruck war damals besonders wichtig. Dieser Instinkt hat sich entwickelt und diente zur Überlebensstrategie.
Im Bewusstsein dieser Tatsache und dem Fakt, dass du sehr wenig Zeit hast, ist es wichtig, dass du einen starken und vor allem positiven ersten Eindruck hinterlässt. Das Image, das du vermitteln möchtest, ist das einer professionellen Führungskraft, – auch wenn du „nur“ ein engagierter Ehrenamtlicher bist.
Du weißt nicht, wer dein Freund oder dein Feind ist, bis das Eis bricht
Inuit-Spruch
Pass deine Kleidung dem Event an
Deine Kleidung ist eine Form der Kommunikation!
Es ist wichtig, sich der Veranstaltung entsprechend zu kleiden. Aber woher wissen wir genau, wie wir uns kleiden sollen?
Du musst dein Publikum, dein Thema und idealerweise den Veranstalter kennen. Je mehr Informationen du dazu hast, desto angepasster kannst du dich kleiden.
Kurz gesagt, was du trägst, hat Konsequenzen!
Es ist schwierig, den ersten Eindruck zu ändern, den andere von uns haben. Wenn du im 3-Teiler zu einer Tagung von Start-up-Unternehmen im Bereich Graffitimalereinen erscheinst, wirst du es trotz all deiner Fähigkeiten und Leidenschaft für moderne Wandmalereien schwer haben, einen ersten angepassten Eindruck abzugeben.
Suche dir eine angemessene Garderobe aus, die Komfort, Selbstvertrauen und Authentizität in Einklang bringt.
Achte darauf, was du mit deinem äußeren Erscheinungsbild ausdrückst, ohne deine Persönlichkeit zu verleugnen. Pflege dein Aussehen von Kopf bis Fuß.
Ein gewinnendes Lächeln ist das passendste Accessoire für jede Kleidung
Eine gute Vorbereitung ist wichtig
Hinterlasse bereits einen ersten Eindruck, bevor du am Veranstaltungsort ankommst.
Arbeite an deinem digitalen und virtuellen Image, also an dem Eindruck, den du aufgrund deiner Online-Präsenzen im Vorfeld hinterlässt.
Du bist sicherlich auch in sozialen Netzen unterwegs. Dein Profil zeigt ein Foto von dir, gibt eine Zusammenfassung deines beruflichen oder ehrenamtlichen Werdegangs wieder und man findet dort Hinweise auf deine Persönlichkeit.
Pflege dein Prestige, indem du sachliche Beschreibungen deiner verschiedenen Erfahrungen, Auftritten, Meetings – auch online – ohne die Vertraulichkeit zu verletzen, in deinem Profil aber auch in deinen Kommentaren hinterlegst.
Sehr oft weißt du nicht, wer dich vor deinem Auftritt auf der Bühne vorstellt. Daher überlass deine Vorstellung nicht dem Zufall. Erstelle du sie, indem du einen kurzen Abschnitt über dich selbst schreibst und es dem Veranstalter mailst. Ich habe immer gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht.
Schlage bereits einen Vorteil für dich aus deiner Ankündigung heraus. Es trägt viel dazu bei, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Der Erfolg einer Rede in einer Parlamentsversammlung hängt fast ausschließlich vom Prestige des Redners, ganz und gar nicht aber von den Gründen, die er vorbringt, ab
Gustave Le Bon
Sei pünktlich!
Vielleicht ist es dir nicht bewusst, aber deinen ersten Eindruck hinterlässt du in dem Moment, in dem du ankommst. Da ist es egal, ob es sich um einen offiziellen Auftritt, einen Vortrag auf einer Tagung oder ein Teammeeting handelt.
Wenn du dich verspätest, bildet sich dein Publikum den ersten Eindruck ohne dich. Und das wird kein guter sein. Ungeachtet des wahren Grundes vermittelt mangelnde Pünktlichkeit, dass du unorganisiert, faul und/oder respektlos bist.
Natürlich kann es vorkommen, dass wir uns alle mal verspäten. Wenn das zutrifft, kannst du versuchen, einen ersten negativen Eindruck zu vermeiden, indem du dein Publikum vor der festgesetzten Zeit wissen lässt, dass du dich verspätest und warum.
Es ist immer noch nicht großartig, aber wenn sie wissen, dass du unterwegs bist, und sie wissen, warum du zu spät kommst, werden sie diesen ersten Eindruck vielleicht zurückhalten.
Ich versuche immer wenigstens eine halbe Stunde vor Beginn vor Ort zu sein. Diese Zeit nutze ich, um das Eis zu brechen. Ich stelle mich beim Organisator und beim Moderator vor und betreibe ein bisschen Small Talk mit anderen Rednern oder Zuschauern.
Ich mache mich auch bekannt mit dem Saal, der Bühne und der Technik. Auf diese Weise bekomme ich ein Gefühl für den Raum und überzeuge mich, dass alles so eingerichtet ist, wie ich es benötige.
Dies alles beschert mir eine gewisse innere Ruhe und stärkt mein Selbstvertrauen.
Meine Pünktlichkeit drückt aus, dass mir deine Zeit so wertvoll ist wie meine eigene
Helga Schäferling
Der „wahre“ erste Eindruck!
Normalerweise wirst du als Redner deinem Publikum von einem Moderator vorgestellt. Sobald diese Einführung abgeschlossen ist, erhebst du dich von deinem Platz und begibst dich nach vorne in den Raum respektive auf die Bühne.
Stecke hier Energie in deine Vorwärtsbewegung. Dies ist das erste Mal, dass dein Publikum die Gelegenheit hat, dich zu sehen. Hier hinterlässt du deinen „wahren“ ersten Eindruck. Mit einer zielstrebigen Haltung vermittelst du, dass du dich auf deinen Auftritt freust.
Eine passende Geste ist jetzt der Person, die dich vorgestellt hat, die Hand zu schütteln. Tu dies, indem du deine Hand ein paar Schritte, bevor du dich mit der Person verbindest, ausstreckst.
Dadurch erweckst du den Eindruck, dass du diesen wichtigen Moment unter Kontrolle hast und darauf erpicht bist, deine Rede zu beginnen. Stelle sicher, dass du deinen Gesprächspartner anlächelst, um zu zeigen, dass du Freude verspürst bei dieser Veranstaltung zu sprechen.
Nur wer Profil hat, kann Eindruck hinterlassen
Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
Hab Selbstvertrauen!
Einer der wichtigsten Trümpfe, um von den ersten Sekunden an ein gutes Selbstbild zu vermitteln, ist dein Selbstvertrauen. Eine Person, die weiß, wer sie ist, was sie wert ist und warum genau sie jetzt da oben steht, kommt viel besser beim Publikum an als jemand, der verwirrt und verloren wirkt.
Vertrauen in sich selbst haben, strahlt Positives nach Außen aus und zieht andere wie ein Magnet an. Eine selbstbewusste Person sorgt dafür, dass sich andere besser fühlen. Die Zuschauer haben sofort ein Gespür, dass der Redner ihre Zeit und Mühe wert ist, noch bevor er den Mund öffnet.
Es ist jetzt wesentlich, dass du beim Sprechen die selbstbewusste Ausstrahlung bewahrst, die du durch deine selbstsichere Körpersprache aufgebaut hast. Mein Tipp an dich: Lerne deine ersten Sätze auswendig.
Die größte Aufregung herrscht während deiner Redeeröffnung. Wenn du die ersten Sätze frei aus dem Kopf vortragen kannst, sinkt automatisch der Stresspegel. Zusätzlich vermeidest du Füllwörter wie „ähm“, öhm“ oder „also“, die dich unsicher klingen lassen.
Selbstvertrauen ist das erste Geheimnis des Erfolges
Ralph Waldo Emerson
Ich wünsche dir viel Selbstvertrauen.
Übe deine Gesichtsausdrücke
Glaubt man den Experimenten der Princeton University, dann basiert dein erster Eindruck maßgeblich auf deinem Gesichtsausdruck. Daher ist es so wichtig, ein nachdenkliches oder ernstes Gesicht zu vermeiden, wenn du die Bühne betrittst.
Trainiere dich darin, sicherzustellen, dass dein Gesichtsausdruck offen und einladend ist, selbst wenn du dich eher neutral fühlst. Das bedeutet, dass du deine Augenbrauen nicht zusammenziehen sollst oder deinen Mund nach unten hängen lässt.
Menschen sind wesentlich besser auf wütende Gesichter abgestimmt als auf glückliche (das ist ein evolutionärer Abwehrmechanismus). Daher wird das Publikum deinen nicht sehr einladenden Gesichtsausdruck als unfreundlich lesen und es wird sich nur ungern für dich erwärmen.
Also achte darauf, deine Mimik den Umständen anzupassen. Du wirst keinen guten ersten Eindruck hinterlassen, wenn du mit einer Grimasse zu einer Feier oder mit einem Grinsen zu einer Beerdigung kommst. Sei dir bewusst, was dein Gesichtsausdruck dem Raum mitteilt.
Mimik ist die wortlose Äußerung von Gedanken, die man mit der Zunge verschweigen wollte
Joachim Panten
Der Augenbrauenblitz
Wie bitte? Was bedeutet dieser Begriff? Das fragst du dich jetzt vielleicht?
Augenbrauen spielen eine zentrale Rolle bei der Gesichtserkennung. Tatsächlich hat eine Studie gezeigt, dass das Entfernen der Augenbrauen aus Bildern von Prominenten die Fähigkeit der Teilnehmer verringerte, sie zu identifizieren – mehr noch, als wenn man die Nase oder die Augen entfernt!
Der Augenbrauenblitz ist das Anheben unserer Brauen für eine ganz kurze Zeit (weniger als eine Sekunde). Dies wird als positiv anerkannt. Sogar Babys, die erst wenige Monate alt sind, hellen auf, wenn sie sehen, dass ihre Mütter dies tun.
Es ist eine häufig verwendete Begrüßung, die Menschen verwenden, wenn sie sich wiedererkennen – es zeigt, dass sie sich freuen, den Gegenüber zu sehen.
Aber du kannst den Augenbrauenblitz auch verwenden, wenn du neue Leute kennenlernst. Dies vermittelt ein Gefühl der Vertrautheit und Nähe, da Menschen diese Geste normalerweise nur verwenden, wenn sie sich kennen.
Übe den Augenbrauenblitz für dich vor dem Spiegel. Es ist wichtig, ein Gefühl zu bekommen für die Dauer des Blitzens. Hältst du die Augenbrauen zu lange oben, riskierst du im Scheinwerferlicht wie ein erschrockenes Reh auszusehen.
Die Augenbrauen zu heben ist oft klüger, als die Stimme anzuheben
Willy Meurer
Deine Körperhaltung sagt viel über dich aus
Nachdem du vom Moderator vorgestellt wurdest, bist du jetzt allein auf der Bühne, – also voll im Rampenlicht. Was jedem im Raum jetzt ins Auge springt, ist deine Körperhaltung.
Dir ist bewusst, dass die Art und Weise, wie deine Pose ankommt, viel mit deinem ersten Eindruck zu tun hat. Daher „Bauch rein, Brust raus!“
Deine Füße sollen fest am Boden stehen, Knie gestreckt, kein Wippen. Es bietet dir eine gute Stabilität. Diese Körperhaltung symbolisiert u. a.:
– Selbstsicherheit,
– Zuverlässigkeit,
– Souveränität,
– Vertrauenswürdigkeit,
– Überzeugungskraft.
Abhängig von den Räumlichkeiten kann es sein, dass ein Rednerpult vorgesehen ist. Dahinter kannst du dich sehr gut verstecken.
Es ist aber viel leichter, dich mit deinem Publikum zu verbinden, wenn du hinter dem Pult hervortrittst. So drückst du aus, die Kontrolle zu haben und du dafür keine Hilfe eines Rednerpults benötigst. (Bei Mikrofonanlagen musst du im Voraus klären, ob es schnurlose Systeme gibt).
Natürlich zu sein ist die schwierigste Pose, die man einnehmen kann
Oscar Wilde
Scanne den Raum
Du stehst jetzt auf der Bühne und alle schauen zu dir hoch. Bevor du deinen Vortrag beginnst, fokussiere deine Aufmerksamkeit. Das kannst du tun, indem du den Raum für einige Sekunden scannst.
Wie viele Leute sind da? Wirst du vom Lichtstrahl geblendet? Wie ist die Stimmung bei den Zuschauern? Verschränkte Arme? Swipen am Smartphone? Unterhaltungen?
In der Lage zu sein, den Raum zu lesen und das Publikum persönlich zu sehen, verbessert oft die Beteiligung des Publikums an einer Präsentation. Genieße diesen kurzen Moment, um innezuhalten. Suche nach bekannten oder freundlichen Gesichtern.
Wenn du Personen im Raum kennst, führt das bei dir zu Entspannung. Du merkst dir, wo sie sitzen. Das sorgt für zusätzliche Beruhigung.
Lass deinen Blick einige Sekunden lässig durch den gesamten Raum schweifen. Du wirst bemerken, dass sie nicken, die Stirn runzeln und sogar lächeln. Dadurch wird dein Publikum von passiven Zuhörern zu aktiven Teilnehmern.
Achte beim Scannen auch darauf, Blickkontakt zu halten. Darauf gehe ich später noch intensiver ein.
In manchem Gesicht kann man mehr lesen als in einem Buch
Hermann Lahm
Lächele
Ein Lächeln ist in allen menschlichen Beziehungen unerlässlich. Öffentliches Reden macht dabei keine Ausnahme.
Denk daran, auf der Bühne zu lächeln! Damit erinnerst du alle Anwesenden daran, dass diese Vortragsveranstaltung eine angenehme Situation ist.
Dein freundliches, aber nicht zu übertriebenes Lächeln macht es den Zuschauern leichter, Sympathie für dich zu empfinden.
Ein echtes Lächeln schafft einen Eindruck von Vertrauen und Aufrichtigkeit.
Ein lächelndes und freundliches Gesicht zu zeigen, ist ein unbestreitbarer Vorteil in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen.
Es geht nicht darum, ein erstarrtes oder zu starkes Lächeln zu zeigen, das als Heuchelei durchgehen könnte, sondern ein aufrichtiges Lächeln, ein Zeichen von Offenheit und Wohlwollen.
Wenn du dich also von der Masse abheben möchtest, findest du hier eine kleine Übung, wie du in jeder sozialen Situation ein echtes Lächeln hervorbringen kannst:
– Denke an etwas wirklich Schönes (deine 1. große Liebe, einen bezaubernden Urlaub, …).
– Lächle vor einem Spiegel und spüre, wie sich deine Wangenmuskeln nach oben bewegen.
– Hebe dieses Lächeln höher, indem du deine Wangenmuskeln anhebst, bis deine Augenmuskeln gerunzelt sind.
Voilà! Du hast es geschafft. Ein großartiges, umwerfendes Lächeln, das du immer dann verwenden kannst, wenn du einen wunderbaren ersten Eindruck hinterlassen willst.
Lächeln ist ein guter Weg, um eine wohlwollende Haltung einzunehmen. Wenn du überzeugen willst, ist ein Lächeln der Schlüssel. Achte jedoch darauf, nicht zu viel zu lächeln, aber genug!
Ein Lächeln ist die Medizin mit den schönsten Nebenwirkungen
Fred Ammon
Blickkontakt herstellen unterstützt den ersten Eindruck
Hast du schon einmal Rednern zugehört, die bereits zu Beginn ihres Vortrags den Blick auf ihre Notizen gerichtet hielten und folgenden kreativen Einstieg abgelesen haben: „Guten Abend, meine Damen und Herren. Heute werde ich darüber sprechen, . . .“ Welches Gefühl hattest du dabei?
Verwende Augenkontakt bereits bevor du deine Rede beginnst. Blickkontakt ist eine nonverbale Form der Kommunikation.
Blickkontakt wird als Zeichen der Ehrlichkeit und des Respekts gegenüber dem Publikum gewertet.
Anstatt deine Aufmerksamkeit auf deine Notizen zu richten, stelle mit Augenkontakt eine Kommunikationsverbindung zwischen dir und deinen Zuschauern her.
Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, kommst du nicht an Blickkontakt vorbei. Du zeigst so dein Interesse an den Zuschauern und vermittelst ihnen auch körperlich Anerkennung zu zollen.
Augenkontakt gepaart mit einem Lächeln ist ein wichtiges Element der Glaubwürdigkeit.
Augenkontakt ist Beziehungsaufnahme über den Luftweg
Helga Schäferling
Zeig Hände
Deine Hände sollten beim Sprechen immer sichtbar und idealerweise geöffnet sein. Es vermittelt anderen ein Gefühl von Sicherheit.
Biologisch empfinden wir Angst, wenn wir sehen, dass die Hände von jemandem verborgen sind, – als ob sie eine Waffe verstecken könnten.
Diese Reaktion wird vom ältesten Stamm unseres „Reptiliengehirns“ gesteuert. Sie sind eine normale Schutzreaktion auf lebensbedrohliche Situationen. Ohne diese Funktion wäre die menschliche Entwicklung nicht dort angelangt, wo sie heute ist.
Der Mensch liebt es, sofort die Hände von jemandem zu sehen. Menschen, die mit ihren Händen sprechen, werden besser verstanden.
„Science Of People“ haben Tausende von Stunden TED-Talks analysiert und ein auffälliges Muster gefunden: Die viralsten TED-Redner sprachen mit ihren Worten UND ihren Händen.
Die am wenigsten beliebten TED-Redner verwendeten während des 18-minütigen Vortrags durchschnittlich 272 Handgesten.
Die beliebtesten TED-Redner dagegen 465 Handgesten – das ist fast das Doppelte!
Hände können durch die Luft fliegen, an der Seite eingefroren sein oder so schlaff hängen wie ein toter Fisch. Sei du ein Meister der Handbewegungen. Verwende die richtigen Bewegungen – und verwende sie häufig.
Dazu diese Tipps:
– Handfläche nach oben: Diese Position sendet ein klares Signal der Offenheit und Kooperation aus. Wenn du jemanden um einen Gefallen bittest und deine Hände nach oben zeigen, wird die Person dir viel wahrscheinlicher helfen, als wenn du dieselbe Bitte mit der Hand nach unten stellst.
– Handfläche nach unten sendet ein Signal von Macht und Autorität aus. Es wird verwendet, um Befehle zu erteilen oder Respekt zu erlangen. Es zeigt auch eine gewisse Aggressivität.
Offene Hände sprechen Bände
Charles Brück
Lass hören!
Der erste Eindruck, den andere sich von dir eingeprägt haben, ist sicherlich schon bevor du den Mund öffnest. Dies geschieht durch die Art und Weise, wie du über deine Körpersprache kommunizierst.
Stell also sicher, dass du beim Sprechen die selbstbewusste Ausstrahlung bewahrst, die du durch deine Körpersprache aufgebaut hast.
Mit einer offenen Körperhaltung, damit meine ich:
– aufrechter Stand,
– herausgedrückter Brustkorb und
– hochgehaltener Kopf,
profitiert deine Stimme vom vergrößerten Lungenvolumen und kann sich stärker ausprägen.
Deine Stimme ist neben dem Gehirn das flexibelste Kommunikationsmittel, das du besitzt. Es ist zu einer breiten Palette von Färbungen und Effekten fähig.
Es ist einfacher, mit einer tiefen und kräftigen Stimme zu überzeugen. Eine Person mit einer schwachen, hohen Stimme wird keine Menschenmassen anziehen.
Um zu einer tiefen Stimme zu kommen, musst du lernen, deine Atmung zu kontrollieren und deine Stimme aus den stärksten Resonatoren wie zum Beispiel dem Zwerchfell aufsteigen lassen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist deine Sprechgeschwindigkeit. Deine Stimme sollte ruhig und gelassen sein. Das geht, wenn du mit betonter Interpunktion sprichst, also Kommas und Punkte berücksichtigst.
Man kann auch mit der Stimme lächeln
Klaus Klages
Aufwärmen ist wichtig!
Je näher der Zeitpunkt deines Auftritts kommt, umso höher steigt dein Stresspegel. Dieser verursacht einen Adrenalinüberschuss, der dich lähmen kann. Mach einige wenige körperliche Übungen, bevor du die Bühne rockst, um diesen Überschuss zu evakuieren. Ich steige einige Minuten vor Beginn meines Auftritts Treppen hoch oder mache an einem ungestörten Ort einige Kniebeugen.
Übrigens ist dieser ungestörte Ort bei mir sehr oft die Toilette. Dort kann ich mein Outfit noch einmal kontrollieren und mir meine Hände waschen.
Genauso wie Sportler sich vor großen Wettkämpfen aufwärmen und fit machen, sollten Redner ebenfalls ihr Blut in Wallung bringen, bevor sie auf die Bühne steigen.
Es ist eine gute Ideen, deine Gliedmaßen zu dehnen und sicherzustellen, dass du körperlich bereit bist. Es ist aber auch eine gute Idee, Stimmaufwärmübungen zu machen, um sicherzustellen, dass du stimmlich gut aufgestellt bist, um ausführlich zu sprechen.
Nicht alle, die Gedankensprünge machen, sind geistig besonders fit
Walter Ludin
Sei authentisch
Menschen können Unaufrichtigkeit bemerkenswert schnell erkennen. Also versuch nicht, irgendetwas zu tun, um authentisch zu sein.
Die ständige Sorge darüber, ob du das Richtige sagst oder tust, wirkt oft als unglaubwürdig. Wenn du nicht an das glaubst, was du vorträgst, warum stehst du dann da oben?
Authentisch zu sein bedeutet, seine Stärken und Schwächen zu kennen und sie rücksichtsvoll zu kommunizieren.
Wenn du von ganzem Herzen an das glaubst, was du sagst, drückst du dich natürlich und offen aus. Stimmwahl, Gestik, Mimik und Begeisterung kündigen sich in Bezug auf dein Thema an.
Nur wenn du Spaß an dem hast, was du rüberbringst, kontrollierst du den Rhythmus und kannst dich leicht mit deinen Zuschauer verbinden.
In deiner Rede geht es um die Wahrheit dessen, wie und was du vorträgst. Du bist der Filter, durch den es durchlief und wird jetzt von dir ausgedrückt.
Authentizität: Tun, was man sagt und sagen, was man denkt. Unbezahlbar. Wenn man es sich leisten kann
Thomas Pfitzer
Stressbewältigung
Die Arbeit als Freiwilliger kann eine der lohnendsten und befriedigendsten Tätigkeiten sein, die es gibt. Für Ehrenamtliche, die eher selten Auftritte als Redner haben, kann das Sprechen vor Publikum aber sehr stressig sein.
Diesen Zustand erkennt man an Symptomen wie einer Anspannung, einer inneren Unruhe, einer erhöhten Herzfrequenz, Zittern, Nervosität oder Schweißausbrüchen.
Das sind Situationen, in denen die Betroffenen nur einen eingeschränkten Zugriff auf ihre intellektuellen Kapazitäten haben.
Zum Glück wurde in den vergangenen Jahren die Redeangst intensiv untersucht. Mittlerweile gibt es viele Techniken, die man zur Stressbewältigung anwenden kann. Dazu zählen Meditation, Atemübungen, progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga, Qi-Gong und andere.
Wenn Redeangst deine Auftritte einschränkt, informier dich über Techniken, die Stressminderung ermöglichen. Das Erlernen der Stressbewältigung kann im Fall von Redeangst besonders wichtig für dich sein.
In solchen Situationen, die du ursprünglich als große Belastung empfunden hast, können mit Stressbewältigungstechniken sehr viel ruhiger und überzeugender angegangen werden.
Angst lähmt die Gedanken – Gedanken ohne Angst können sich frei entfalten
Karin Obendorfer
So bewältigst du einen schlechten ersten Eindruck
Das lief nicht so gut. Du hast einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen. Keine Bange! Das haben wir alle schon durchgemacht.
Hier ist die gute Nachricht: Du kannst einen schlechten ersten Eindruck abwandeln!
So erholst du dich von einem schlechten ersten Eindruck:
Erkenne das Schlechte an: Schäme dich nicht für deinen nicht so gelungenen ersten Eindruck. Wenn du zeigst, dass du keine Angst hast, über den schlechten ersten Eindruck zu sprechen, den du hinterlassen hast, zeigst du nur wenig Verletzlichkeit. Und vielleicht kannst du sogar zurückblicken und darüber lachen!
Ändere deine Einstellung: Manchmal kann es schwierig sein, einen schlechten ersten Eindruck zu überwinden. Wenn du beispielsweise am gleichen oder ähnlichen Ort bist, an dem du ihn gemacht hast. Versuche es hier mit einer anderen Einstellung! Es kann dein Szenario, deine Kommunikation, der Ablauf sein, den du völlig veränderst.
Bitte um Hilfe: Der „Benjamin-Franklin-Effekt“ beschreibt ein psychologisches Phänomen, wonach wir Menschen sympathischer finden, denen wir einen Gefallen getan haben. Bitte andere um Hilfe, um Rat, um Unterstützung, um Kritik usw. und du erhältst nicht nur ihre Tipps, sondern auch eine besondere Bindung!
Sag ihnen, dass du sie magst: Das mag seltsam klingen, aber die Wissenschaft zeigt, dass es tatsächlich die Beziehungen stärkt, wenn man Leuten vermittelt, dass man sie mag!
Sehr viele Redner halten ihre Zuneigung zurück, aber das bringt auch die anderen dazu, ihre Gefühle ebenfalls zurückzuhalten!
Du musst nicht direkt sagen „Ich mag euch“. Mach es auf Umwegen. Poste beispielsweise in deinen sozialen Netzen, wie angenehm du das Publikum empfunden hast.
Der Schlüssel hier ist tatsächlich echt zu sein, also sag es nicht, wenn du es nicht so meinst!
Handeln Sie in schwierigen Situationen immer nach dem ersten Eindruck
Leo Tolstoy
Hürden sind da, um sie zu überwinden
Viele Ehrenamtliche betrachten „vor Publikum reden“ als eine schwer überwindbare Hürde. Wenn sie aber zurückblicken, finden sie bestimmt Momente in ihrem Leben, die sie auch als Herausforderung angesehen haben. Du vielleicht auch.
Das kann die Entscheidung gewesen sein, dich deinem gemeinnützigen Verein anzuschließen. Vielleicht bist du in eine andere Stadt gezogen. Wie war das bei deinem ersten Arbeitstag? Du hast diese Eingriffe gemeistert.
Indem du anerkennst, dass eine Rede einfach eine der vielen „Leistungen“ ist, die du jeden Tag in deinem Leben erbringst, kannst du jede solcher Gelegenheiten nutzen, anstatt sie zu fürchten.
Mit anderen Worten: Es ist wirklich nichts Ungewöhnliches oder Bedeutsames in der Öffentlichkeit zu sprechen. Du mühst dich in deinem Freiwilligeneinsatz regelmäßig mit – in den Augen anderer – unüberwindbaren Hürden ab.
Mir sind ehrenamtliche Redner, die einen langen Weg bis auf die Bühne hinter sich haben, sympathischer als die, die es lieben, sich selbst beim Reden zuzuhören.
Die Hürde wird im Anlauf genommen – nicht unbedingt im ersten
Emil Baschnonga
Was kommt nach dem ersten Eindruck?
Es ist dieser besondere Moment! Du wurdest gerade auf die Bühne gerufen.
Dein Gesicht strahlt Herzlichkeit aus. Deine Körpersprache vermittelt Selbstvertrauen.
Dein Blickkontakt mit deinem Publikum steht.
Die Zuschauer warten darauf, dass du den Mund öffnest. Jetzt bist du an der Reihe.
Aber was sollst du sagen?
Wie beginnst du kraftvoll und selbstbewusst deine Rede statt mit dem üblichen „Ähm… vielen Dank, dass Sie so zahlreich erschienen sind …“?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, deine Rede zu beginnen und so deinen 1. guten Eindruck aufrecht zu halten.
Bei deinem Auftritt vor Publikum ist es wie mit dem Besuch bei der Schwiegermutter: Du hast keine zweite Chance, einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen!
Wenn du dir die verschiedenen oben erklärten Anwendungen zu Herzen nimmst, hast du gute Chancen, einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen. Nicht nur bei der Schwiegermutter.
Nach dem ersten Eindruck geht es darum, deine Rede mit einem BÄNG zu eröffnen. In meinem neuen Gratis-E-Book „27 Top-Zitate für packende Redeeröffnungen!“ gebe ich dir einige Beispiele, wie du das schaffen kannst. Klicke auf diesen Link und schon kannst du mit den Vorbereitungen für deinen nächsten Auftritt loslegen. Viel Spaß dabei!
Zwei Dinge bleiben unwiederbringlich: Zeit und ein erster Eindruck
Cynthia Ozick
Foto von Kathrine Joy Sorongon auf Pexels