Newsletter 93: Der Unterschied zwischen geduldig sein und langsam sein.

Newsletter 93: Der Unterschied zwischen geduldig sein und langsam sein.

„Sei geduldig!“

„Sei schnell!“

Dies sind zwei Aufforderungen, mit denen ehrenamtliche Führungskräfte ihre Teammitglieder ermutigen. Diese beiden Ausdrücke werden häufig als widersprüchlich angesehen. So als ob geduldig sein bedeutet, man sei langsam. Manche Leute behaupten, dass sie nur geduldig sind, wenn sie sich langsam bewegen. Dann gibt es Leute, die überzeugt sind, dass sie nur schnell arbeiten können, wenn sie sich nach Belieben aktiv bewegen können.

Sich schnell bewegen und wohlüberlegt Handeln müssen aber nicht in Konflikt miteinander sein. Hier sind drei Unterschiede zwischen geduldig sein und langsam sein:

1. Langsam sein ist passiv; geduldig sein ist aktiv

Es bedarf aktiver Geduld, um Strategien für ehrenamtliche Projekteausführungen aufzustellen. Man braucht aktive Geduld und Beherztheit, wenn man mit Vorgesetzten über Projekte, neue Ausrichtungen, Visionen diskutiert. Auf der anderen Seite ist langsam sein lähmend. Wer langsam ist, verheddert sich in endlosen Untersuchungen. Das Ergebnis, was daraus resultiert ist, dass keine Entscheidung getroffen wird.

2. Langsam sein ist reaktiv; geduldig sein ist proaktiv

Wenn ehrenamtliche Führungskräfte langsam sind, leben sie in einer fortschrittsfeindlichen Haltung. Anstatt proaktiv zu agieren, ist der Tagesablauf der Teammitglieder gefüllt mit bloßem reagieren. Deshalb werden ehrenamtliche Teams, die so geführt werden, langsam, obwohl der Tag mit vielen zu erledigenden Arbeiten vollgestopft ist.

3. Langsam sein ist sich dahinschleppen; geduldig sein ist bewusst auftreten

Es gibt Ehrenamtliche, die langsam sind, weil sie nicht genau wissen wohin sie gehen, was das Ziel ist. Ein Ehrenamtlicher der willentlich auftritt kann aber auch schnell sein und trotzdem planorientiert arbeiten.

In der heutigen Gesellschaft hat man das Gefühl alles muss immer schneller erledigt werden, in der Meinung, man würde somit alle gesetzten Ziele unverzüglich erreichen. Im Ehrenamt kommt es aber darauf an, qualitativ hochwertige Arbeit auszuführen. Dazu bedarf es Geduld. Der Weg von der Idee, über die Planung, zur Umsetzung, bis zur Fertigstellung darf nicht über das Knie gebrochen werden.

Es gibt natürlich im Ehrenamt auch Zeiten, in denen man es langsamer angehen kann. Zeiten in denen man still ist. Sich Zeit nimmt zum nachdenken und um die eigenen Ressourcen wieder aufzutanken. Aber geduldig sein bedeutet nicht langsam zu sein.

Ein guter Gärtner arbeitet fleißig. Ein meisterhafter Gärtner geduldig.

Mark Balkens-Knurre

Herzliche Grüße,

Charles

https://charlesbrueck.com

2 Gedanken zu „Newsletter 93: Der Unterschied zwischen geduldig sein und langsam sein.

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