18 Anfängerfehler, die deine Rede ruinieren

18 Anfängerfehler, die deine Rede ruinieren

Hast du als Ehrenamtlicher bereits vor Publikum geredet? Vielleicht ein Projekt vorgestellt, einen Jahresrückblick präsentiert oder eine Dankesrede gehalten? Wenn nicht, dann sei dir bewusst, dass dieser Umstand eines Tages eintreten kann. In solch einer Situation ist es wichtig, vorzugsweise auf Anfängerfehler zu verzichten.

Das sind die Augenblicke, wo die Nervosität den Geist und den Körper dazu verleiten, seltsame Dinge zu tun, die du nicht immer kontrollieren kannst. Da fällt es dir jetzt vielleicht schwer, die Konsequenzen auszumalen, die diese Anfängerfehler vor potenziellen Spendern oder Presseleuten während deines Auftritts auslösen können.

Dabei muss das öffentliche Reden für dich nicht beängstigend sein. Wenn du einige häufige Anfängerfehler beim Reden vor Publikum erkennst und lernst, wie du sie dir ersparen kannst, sollte deine nächste Präsentation gut verlaufen, – auch wenn es deine Erste sein soll.

Hier findest du 18 Anfängerfehler, die es zu vermeiden gilt, zusammen mit ihren möglichen Folgen und einigen vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen:

1. Missachte deine Nervosität nicht

Aufregung vor einer Rede oder Präsentation ist ganz natürlich. Akzeptiere sie! Lerne genau wie Sportler vor dem Auftritt, diese vorhandene Energie positiv zu nutzen. Kanalisiere deine Energie und baue damit dein Selbstbewusstsein auf.

Es gibt viele berühmte Schauspieler und Sänger, die unter Nervosität leiden, bevor sie auf die Bühne gehen. Die meisten erarbeiten sich ihr eigenes Modell und nutzen diese Energie, um sich auf ihren Einsatz vorzubereiten.

Denke daran, dass das, was du vorträgst, einmal zum Wohle deines Publikums ist, aber auch für die Dienste derjenigen, die von der Mission deines gemeinnützigen Vereins profitieren. Sobald du vom Moderator vorgestellt wurdest und auf der Bühne stehst, geht es um die ANDEREN, nicht mehr um dich.

Ich bin plötzlich so nervös wie ’ne langschwänzige Katze in ’nem Zimmer voller Schaukelstühle

Stephen King

2. Deine Rede ist nicht auf das Publikum angepasst, ein typischer Anfängerfehler

Unerfahrene Redner haben häufig die schlechte Angewohnheit, allgemeine Präsentationen von der Stange zu halten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Rede nicht auf die Bedürfnisse eines bestimmten Publikums zugeschnitten ist. Wie sagte Benjamin Disraeli: „Sprechen sie mit einem Menschen über ihn selbst, und er wird ihnen stundenlang zuhören.“

Damit du das erreichst, musst du aber wissen, wer dir gegenübersitzt. Wenn du als Redner diese Hausaufgaben nicht gemacht hast, kann es vorkommen, dass die Reaktion des Publikums sich von Enttäuschung und Frustration bis zu Wut und Entfremdung ausweitet.

Um diesen Fehler zu vermeiden, frage dich:

  • Wer ist mein Publikum?
  • Wie sind ihre demografischen Daten?
  • Was sind ihre brennenden Probleme?
  • Wie möchten sie Informationen erhalten?
  • Wie viel wissen sie über mein Thema?
  • Was sind ihre Einstellungen?
  • Wie hilft ihnen meine Nachricht?
  • Welche Handlungsaufforderung werde ich ihnen als Antwort auf meine Nachricht mitgeben?

Ein wichtiger Teil deiner Redevorbereitung ist das Erstellen eines Zuschauer Profils.

Der Junge soll seine Kraft auf die Vorbereitung, der Alte auf die Nutzung verwenden

Michel Eyquem de Montaigne

3. Keine Beziehung zum Publikum aufbauen

Sprichst du zu deinem Publikum? Wenn du den vorherigen Anfängerfehler nicht vermeidest, ist es sehr schwierig, eine Beziehung zum Publikum aufzubauen.

Viele unerfahrene Redner halten einen ununterbrochenen Monolog und präsentieren sehr viele interessante Fakten. Es ist aber nicht das, was die Zuschauer von dir hören wollen.

Als Redner soll man stattdessen innehalten, beobachten und sich verbinden. Um Beziehung, Sympathie und Vertrauen aufzubauen, braucht es eine effektivere Methode. Das Zauberwort heißt hier Storytelling. Wenn du dein Publikum kennst, kannst du Geschichten in deinen Vortrag einbauen, die bei ihnen auf Resonanz stoßen.

Beziehung, das heißt, dran bleiben

Maria Hecht

4. Eine schlechte Redeeröffnung

Der einfachste Weg, ein Publikum zu verlieren, besteht darin, in der ersten Minute einen Fehler zu begehen.

Aber genau dort werden die meisten gravierenden Anfängerfehler gemacht. Schade, denn ein einmal verlorenes Publikum ist kaum wiederzugewinnen. Einen schlechten Start zu haben, ist einer der schlimmsten Anfängerfehler, den du beim Reden vor Publikum machen kannst. Dadurch landest du auf einem verlorenen Posten, von dem du möglicherweise nicht mehr zurückkehrst.

Deine Botschaft, genauso wie dein Publikum verdienen viel mehr.

Also starte mit einem Knall! Investiere deine Gedanken, Zeit und Mühe, um „den wichtigsten Teil deiner Rede“ vorzubereiten, zu erstellen und auswendig zu lernen.

Erzähle beispielsweise eine spannende, relevante Geschichte; gib eine verblüffende Statistik zum Besten; oder stelle eine fesselnde Frage, die zum Nachdenken anregt.

Jeder Weg hat einen Anfang, aber nicht jeder Anfang führt zu einem Weg

Peter Amendt

5. Eine Rede ablesen bedeutet nicht eine Rede halten

Es ist an sich nichts falsch daran, ein vollständiges Skript für eine Rede zu verwenden. Aber beim Wort für Wort ablesen bist du nicht mit deinen Gedanken in deinem Vortrag.

Wenn du nur vorliest, ohne etwas von dir persönlich einzubeziehen, wird die Rede so fade sein wie ein Gericht, in dem Salz und Gewürze fehlen. Dann hättest du genauso gut deinen Zuschauern auch nur einfach eine E-Mail zusenden können. Es hätte dir als auch ihnen viel Zeit erspart.

Eine Frage: Würdest du ins Theater gehen, wenn jeder Schauspieler seinen Text vom Blatt ablesen würde? Frei reden und dabei improvisieren führt dazu, dass du den Blickkontakt zu deinem Publikum garantierst.

Das bedeutet nicht, dass du deine ganze Rede improvisieren und unvorbereitet vortragen solltest. Eine gute Vorbereitung kombiniert mit dem Organisieren deiner Gedanken und das Auswendiglernen einiger Fakten und Zahlen wird dir helfen, deinen Vortrag lebendig zu halten.

Ablesen ist ehrlicher denn Abschreiben

Gerd W. Heyse

6. Du vermittelst zu viele Daten

Bei unerfahrenen Rednern tritt häufig der Anfängerfehler auf, dass sie zu viele Informationen teilen. Sie versuchen in Ihre Präsentation einen Berg an Daten aufzunehmen. Damit wollen sie sicherzustellen, dass das Publikum versteht, wovon sie sprechen. Mich erinnern solche Vorträge an meine E-Mail-Inbox, die sich mit Spam füllt.

Vermittle deinen Zuschauern das, was sie wissen müssen. Nicht alles, was du weißt. Das Publikum wird sonst überfordert.

Mittlerweile ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Leute sich nicht allein von Daten überzeugen lassen. Es sind unsere Emotionen, die unsere Motivationen, unser Handeln und unsere Entscheidungen bestimmen.

Deine Botschaft soll so klar wie möglich sein. Dann wird deine Rede von allen verstanden und sie wird viel stärker ankommen.

In der Informationsflut gehen die Wegweiser unter

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

7. Du benutzt zu viele Füllwörter

Laut Duden ist ein Füllwort ein Wort mit geringem Aussagewert. Es ist zum Verständnis des Kontextes nicht notwendig. Typische Beispiele dafür sind: gar, ja, also und halt.

An dieser Stelle sind aber nicht diese Wörter gemeint. Ich denke, du weißt auf was ich andeuten will. Es sind die Ähms, die Mmmhs, die Öhhs. Die Erzfeinde von Rednern.

Wenn du diese Laute zu oft benutzt, lassen sie dich in deinem Vortrag unvorbereitet erscheinen. Deiner Rede fehlt der Fluss. Das geht auf Kosten des Vertrauens deinem Publikum dir gegenüber.

Das beste Mittel gegen Füllwörter besteht darin, sicherzustellen, dass du vollständig vorbereitet bist, bevor du sprichst. Wenn du über längere Zeit deine Rede eingeübt hast, kannst du sie müheloser und fließend vortragen.

Ich möchte dir aber mitteilen, dass das gelegentliche „Ähm“ völlig in Ordnung ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich eine Präsentation mit gelegentlichen Füllwörtern natürlicher und damit ansprechender anhört. Achte nur darauf, dass sie während deiner Rede nicht überhandnehmen.

Ich beneide immer alle Leute, die fließend sprechen, also flüssig, wie unsere Politiker, meistens sogar überflüssig. Aber ich kann eben nicht so schnell sprechen. Ich muss so oft über das nachdenken, was ich sage. Das hält natürlich kolossal auf

Werner Finck

8. Dir fehlt die Wupptizität

Darunter verstehe ich deine Begeisterung, deine Energie, deine Leidenschaft für dein Thema, für deinen Inhalt, für das Publikum, für deine Mission.

Diese Wupptizität ist die begehrte Eigenschaft des Publikums, die es sich vom Redner wünscht. Fehlt sie, wird es eine langweilige Darbietung. Das ist erkennbar an:

  • einer tiefen, monotonen Stimme,
  • einem dumpfen Gesichtsausdruck und
  • einer allgemeinen Lethargie.

Damit du dein Publikum nicht in den ersten Minuten verlierst, erhöhe deine Energie. Sprich ausdrucksstark, lächele aufrichtig, bewege dich natürlich und genieße den Moment.

Ich rate dir ab, dich vor deinem Auftritt mit einem Energiedrink unnatürlich in eine Hyperaktivität zu bringen. Du sollst naturgetreu energisch sein. Es hilft deinen Zuschauern sehr, sich zu engagieren, denn diese Energie ist ansteckend, beeindruckend und inspirierend. Sie wird vom Publikum wahrgenommen und geschätzt.

Öffentliche Reden sind immer noch eine der effektivsten Methoden der Überzeugungsarbeit auf der Welt. Der Grund dafür ist, dass es keinen besseren Weg gibt, die Emotionalität und Authentizität einer Person vollständig zu erfassen, als sie persönlich für ihre Sache eintreten zu lassen.

Leidenschaft ist immer siegreich

Theodor Fontane

9. Nachlässigkeit bei der Vorbereitung

Mangelnde Vorbereitung ist einer der häufigsten Anfängerfehler beim öffentlichen Reden. Zum Glück ist es einer der am einfachsten zu behebenden! Alles, was du tun musst, ist, vor deiner Präsentation, deiner Rede, deinem Vortrag usw. Zeit zum Präparieren einzuplanen.

Es gibt eine Faustregel, die besagt, es braucht 90 % Vorbereitung für 10 % Lieferung. Anders ausgedrückt, für eine Rede von 20 Minuten Dauer sollst du 180 Minuten, also drei Stunden Zeit für die Vorbereitung einplanen. Das Sprechen auf der Bühne sieht aufgrund der vielen Arbeit im Vorfeld einfach aus.

Zu den Vorarbeiten gehört:

  • deine Zielgruppenanalyse,
  • die Organisation deines Inhalts,
  • das Strukturieren deiner Botschaft,
  • das Erstellen deiner logischen Präsentation,
  • das Üben,

bis du den Vortrag flüssig und im vorgegebenen Zeitrahmen aufsagst.

Um deinen Auftritt zu optimieren und das gewünschte Ergebnis zu erzielen, führe die gesamte Präsentation mindestens einmal laut und die Redeeröffnung und den Abschluss mindestens dreimal auf.

Ziehe in Betracht, dich selbst aufzunehmen, damit du sehen kannst, wie du vor deinem Publikum erscheinst. Sobald du deine Präsentation wie deine Westentasche kennst, kannst du sie viel natürlicher präsentieren.

Die Zeiten der Vorbereitung sind immer die längsten, die der Erfüllung oft nur Augenblicke

Eduard von Keyserling

10. Sprecherzentriert, einer der schlimmsten Anfängerfehler

Du kennst vielleicht junge dynamische Redner, die so oder ähnlich beginnen: „Heute möchte ich Ihnen über mein Projekt, meinen Vorschlag, meinen Prozess, meine Handlungsaufforderung usw. erzählen“. Dabei dreht sich alles um den Redner!

Gute Redner sind hörerzentriert. Sie haben ihre Zielgruppenanalyse gemacht und beginnen mit den Eigeninteressen des Publikums. Sie erzählen Geschichten, in denen sich das Publikum wiedererkennt. Dabei zeigen sie dann Verständnis für ihre Bedürfnisse und Probleme. Sie stellen anschließend ihre Idee vor, die das Problem des Publikums löst. Mit dieser Methode haben sie ein aufmerksames Publikum und sind viel überzeugender.

Viel Nachdenken lässt das eigene Ego schrumpfen. Was bedeutet das im Umkehrschluss?“

Frank Gürgens

11. Keinen Augenkontakt halten

Unerfahrene Redner schaffen es oft nicht, einen vielsagenden, anhaltenden Blickkontakt mit ihren Zuschauern aufrechtzuerhalten. Beim Versuch, ihrem Publikum in die Augen zu sehen, huscht ihr Blick von Person zu Person. Er hastet durch den Raum, ohne jemals innezuhalten, um die Empfänger der Nachricht tatsächlich anzusehen.

Dabei wird mangelnder Blickkontakt vom Publikum gleichgestellt mit Unaufrichtigkeit, Desinteresse, Distanziertheit, Unsicherheit, Unberechenbarkeit und sogar Arroganz. Augenkontakt ist daher für eine wirkungsvolle Präsentation unerlässlich.

Um eine visuelle Verbindung herzustellen, halte Augenkontakt für mindestens zwei Sekunden pro Person. Ehrliche Augenkommunikation ist die wichtigste nonverbale Fähigkeit im Werkzeugkasten eines Sprechers. Also trainiere und gib deinem Publikum den Blickkontakt, den es verdient.

Man baut bei Fremden zuerst Blickkontakt auf, bevor man sie anspricht

Adolph Knigge

12. Zu schnell, zu laut, zu leise oder monoton reden

Für unerfahrene Redner ist es häufig schwierig, den Mittelweg zwischen zu schnell und zu langsam reden zu finden. Wenn du wie ein außer Kontrolle geratenes Pferd losgaloppierst ist das ein Zeichen von Nervosität. Zusätzlich wirst du dein Publikum verwirren, weil es dir nicht folgen kann. Die Konsequenz davon lautet: Verwirrte Zuschauer haben die Tendenz, sich auszuklinken. Das ist nicht unbedingt das, was du wolltest.

Eine Möglichkeit, dich selbst davon abzuhalten, durch deine Rede zu hetzen, besteht darin, deine Präsentation in der richtigen Geschwindigkeit zu üben. (Ja, wir sind wieder bei der Vorbereitung angekommen).

Atme bereits vor dem Betreten der Bühne tief durch. Das gleiche machst du ebenfalls während deiner Rede. Jedes Mal nachdem du etwas Wichtiges gesagt hast oder wenn du von einem Thema zum nächsten übergehst. Dadurch beruhigst du deine Nerven und hältst deine Sprechgeschwindigkeit in Schach. Dies gibt deinem Publikum Zeit, das Gesagte aufzusaugen.

Zu schnell zu reden ist ein Anfängerfehler beim öffentlichen Sprechen. Zu leise reden aber ebenfalls. Vor allem, wenn dir kein Mikrofon zur Verfügung steht. Dein Publikum kann die von dir mitgeteilte Weisheit nicht in sich aufnehmen, wenn es nicht hören kann, was du sagst.

Stell also sicher, dass du laut sprichst, dich gut ausdrückst und vermeide um jeden Preis Gemurmel. So wird deine Botschaft verstanden und du trittst souverän auf der Bühne auf. Sehr oft wird eine laute Stimme mit hohem Selbstvertrauen verwechselt. Diejenigen, die laut sprechen, sind sehr oft nervös und versuchen, es zu verbergen.

Ebenso rate ich dir ab, während deinem Vortrag mit monotoner Stimme zu sprechen. Das hört sich wie ein Klavierkonzert an, in dem ständig nur eine Note gespielt wird. Es ist langweilig und du wirst dein Publikum wahrscheinlich in den Schlaf wiegen.

Hab keine Angst, Tonfall in deine Stimme zu bringen und wichtige Wörter hervorzuheben. Stimmige Vielfalt wird dazu beitragen, deine Zuhörer für dich zu gewinnen.

Wer lautstark ist, ist oft nicht sehr stark

Walter Ludin

13. Ablenkende Manierismen

Wenn du oben auf der Bühne stehst, um zu deinem Publikum zu sprechen, möchtest du, dass es sich auf die Informationen konzentriert, die du vermittelst.

Leider lenken viele Redner ihr Publikum mit Manierismen ab. Darunter versteht man gekünsteltes bis bizarres Ausdrucksverhalten in Bewegungen, Handlungen, Gestik, Mimik oder Sprache.

Es gibt viele dieser Ticks, hier sind einige aufgezählt:

  • sich durchs Haar fahren,
  • mit einem Stift herumspielen,
  • Hände oder Finger zusammenpressen,
  • mit den Schlüsseln oder Kleingeld in der Tasche klirren,
  • am Schmuck herumspielen,
  • hin und herlaufen,
  • sich am Pult festkrallen,
  • ständig die Brille justieren,
  • mit dem Kopf wackeln,
  • die Kleidung zurechtrücken,
  • sich ins Gesicht fassen,
  • die Arme in die Taschen stecken oder hinter dem Rücken halten, …

Wenn du eine dieser Anfängerfehler auf der Bühne begehst, wird es deinem Publikum schwerfallen, sich zu konzentrieren. Dadurch wird deine Präsentation viel weniger effektiv sein, als sie sein könnte.

Damit du dir diese Gewohnheit(en) abgewöhnst, gibt es ein einfaches Mittel. Nimm dich beim Sprechen auf und schau dir die Wiedergabe an. Dann erkennst du deine Fehler beim öffentlichen Sprechen. Genau, dafür benötigst du einigen Mut. Es wird sich lohnen.

 Mach dir eine mentale Notiz, um deine Ticks zu beheben. Je öfter du dies tust, desto weniger anfällig wirst du für ablenkende Manierismen.

Ungesagte Worte können mehr ausdrücken als ein ganzer Roman

Helga Schäferling

14. Humor. Ja aber…

Gute Redner verwenden Humor. Es braucht dazu Geschick und exzellentes Timing, um eine gute Pointe einzubringen.

Für einen unerfahrenen Redner kann Humor eine schwierige Angelegenheit werden. Es ist schwer zu bestimmen, wie viel Humor in einer Rede verwendet werden soll. Falsch angewendet kann es sich als eine Landmine entpuppen.

Eine bessere Alternative ist es, selbstironischen Humor zu verwenden. Es ist jedenfalls eine großartige Möglichkeit, das Eis zu brechen und dein Publikum früh zum Lachen zu bringen. Ich rate dir aber den Witz guten Freunden im Voraus zu erzählen und so zu überprüfen, wie er ankommt.

Es gibt eine Anekdote von einem Angelsachsen, der in Tokio einen etwas längeren Eingangsscherz vortrug, den der Dolmetscher mit zwei Worten übersetzte, worauf tosendes Gelächter anhub. Später fragte der Angelsachse einen Japaner, wie sein Scherz übersetzt worden sei. Sagte der: „Gar nicht. Der Übersetzer hat gesagt, alle sollen lachen, und das haben wir getan.“

Fernando Wassner

Es gibt wohl nichts, was so gut wie der Humor Spannungen löst, schwierige Situationen entdramatisiert und unsere kleinen Probleme des Alltags relativiert

Yves François Patenôtre

15. Zeitüberschreitung ein übler Anfängerfehler

Eine wichtige Information, die du frühzeitig abfragen musst, ist deine Redezeit, die dir zur Verfügung steht. Wenn der Veranstalter dir 20 Minuten gibt, bleib bei 20 Minuten. Wenn dir bei einer Konferenz 40 Minuten zugestanden werden, stell sicher, dass du dein Zeitlimit nicht überschreitest.

Die Redezeit zu überschreiten, zeigt eine ungenügende Vorbereitung des Vortragenden. Außerdem ist es unhöflich und verantwortungslos.

Je länger deine Präsentation dauert, desto schwieriger wird es, die Aufmerksamkeit deines Publikums weiterhin aufrecht zu halten. Besonders dann, wenn der Zuschauer denkt: ´Bitte, bitte, hör auf so lange zu reden. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit dafür´.

Dies schadet dir, deinem Ruf und dem deines gemeinnützigen Vereins, den du vertrittst. Also halte deine Rede kurz und dein Publikum wird dich dafür lieben.

Er hat seinen Prolog geritten, wie ein junges Füllen: Er weiß noch nicht, wo er haltmachen soll

William Shakespeare

16. Missbrauch von visuellen Hilfsmitteln

Ein Redner, der visuelle Hilfsmittel wie Fotos, Videos, Diagramme, Grafiken und Schlüsselwörter verwendet, um seine Präsentationen zum Leben zu erwecken und sein Publikum zu begeistern, ist ein willkommener Gast. Du solltest das auch anwenden. Um bei deiner nächsten Rede visuelle Hilfsmittel effektiv einzusetzen, solltest du Folgendes beachten:

  • Überlade den Text nicht. Bei sehr textlastigen Folien liest das Publikum den Text. Das macht den Sprecher überflüssig.
  • Spare nicht beim Design. Aber auch einfach gestaltete Folien können eine Ablenkung sein. Stelle sicher, dass deine Bilder professionell aussehen und ein positives Image projizieren.
  • Wenn du visuelle Hilfsmittel verwendest, sei dir bewusst, dass technische Pannen jederzeit eintreten können. Der Rechner fällt aus, der Beamer gibt den Geist auf, die Hauptsicherung fliegt raus usw. Um solche Situationen vorzubeugen, solltest du einen Plan B haben. Überarbeite deine Rede im Vorfeld so, dass du deinen Vortrag auch ohne visuelle Hilfsmittel interessant und informativ vermitteln kannst.

Benutzen Sie visuelle Hilfsmittel

Dale Carnegie

17. Imitiere keine berühmten Sprecher

Es ist verlockend, große Redner zu kopieren. Und dazu ganz einfach. Es gibt Tausende Reden zu allen erdenklichen Themen auf TEDx. Du kannst sie dir alle gratis anschauen und daraus viel lernen.

Was du daraus kopieren kannst, sind Zitate. Du kannst ein Zitat als Eröffnung deiner Rede benutzen. Genauso passt eine Aussage zur Auflockerung in den Hauptteil. Nicht zu vergessen beim Abschluss ein Zitat einfügen, um deine Rede bei deinem Publikum in Erinnerung zu halten.

Was du aber nicht imitieren solltest, sind die Körpersprache und die Reaktionen berühmter Sprecher. Du verlierst deine eigene Identität, wenn du im Rollkragenpulli und Jeans wie Steve Jobs auf die Bühne kommst.

Das Publikum will einem authentischen, echten und natürlichen Redner zusehen und zuhören.

Wer nicht über die Nachahmung hinauswächst, wird nie zum Original

Daniel Mühlemann

18. Mit einer Entschuldigung beginnen

Es gibt einen einfachen Weg, das Publikum zu verlieren, noch bevor du überhaupt angefangen hast. Beginne mit einer Entschuldigung.

Es gibt einen Haufen von Ausreden, die du vorbringen könntest, wenn du nervös bist. In meinem Blogartikel „Vergiss das Wort Entschuldigung, wenn du vor Publikum redest“, gehe ich intensiver auf diese Problematik ein.

Mein Tipp an dieser Stelle: Hol tief Luft, lächle dein Publikum an und leg los! Zeige dein Engagement, deinen Enthusiasmus und gib dein Bestes. Dein Publikum hat nicht weniger als das verdient. 

Entschuldige dich niemals dafür, Gefühle zu zeigen, mein Freund. Denk daran, dass wenn du es tust, du dich für die Wahrheit entschuldigst

Benjamin Disraeli

Schlusswort zu Änfängerfehler

Werde ein besserer Redner. Der erste Schritt, um ein besserer Redner zu werden, führt über Bewusstsein. Du musst dir deiner Anfängerfehler bewusst werden, bevor du sie verbessern kannst.

Ich empfehle dir, diesen Beitrag noch einmal durchzulesen. Dann gibst du dir eine ehrliche Bewertung und stellst dir die Frage: „Was kann ich beim Reden in der Öffentlichkeit besser machen“? Sobald du deine Fehler identifiziert hast, arbeite daran diese jedes Mal, wenn du eine neue Präsentation oder Rede hältst, zu verbessern.

In diesem Artikel konntest du die 18 häufigsten Anfängerfehler beim Reden vor Publikum entdecken, die du um jeden Preis vermeiden solltest.

Diese Fehler werden von Rednern auf der ganzen Welt gemacht. Sowohl vom Redeanfänger bis hin zum erfahrenen Präsentationsprofi. Wenn du viele von ihnen beseitigst, wird dein Publikum dich dafür lieben. Entferne sie vollständig aus deinen Reden und du bist auf dem besten Weg, der großartige Kommunikator zu werden, der du schon immer sein wolltest.

Wie sagte Paul Watzlawick so treffend: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Also lerne besser zu kommunizieren! Hier mein Tipp:

Dieser Artikel gibt dir einen ersten Überblick über die wichtigsten Anfängerfehler, was öffentliches Reden angeht. Weitere Hinweise, wie du „Als Ehrenamtlicher souverän vor Publikum reden“ erfährst, gibt es in meinem beliebten E-Mail-Newsletter. Jede Woche teile ich lehrreiche Tipps, die dir dabei helfen, deinen besten Vortrag aller Zeiten zu halten. Melde dich hier kostenfrei an und hol dir zusätzlich ein kleines Geschenk ab.

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