Egal ob ein Auftritt bei Vereinsversammlungen, Gemeindeveranstaltungen oder lokalen Aktionen – ehrenamtliches Engagement erfordert regelmäßig, vor Menschen zu sprechen.

Doch für viele Ehrenamtliche, die ihre Botschaft wirkungsvoll vermitteln möchten, ist genau das eine große Herausforderung.

Ein überzeugender Auftritt kann jedoch nicht nur das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken, sondern auch die Zuhörer inspirieren und motivieren.

Mit ein wenig Vorbereitung und einigen einfachen Tricks lässt sich die Redeangst minimieren, und du kannst dein Publikum für deine Botschaft gewinnen.

In diesem Artikel findest du 21 leicht umsetzbare Tipps, die dir helfen, dich sicher und wirkungsvoll vor anderen zu präsentieren.

Von der richtigen Vorbereitung über den überraschenden Einstieg, den Umgang mit Nervosität bis hin zur Gestaltung einer einprägsamen Präsentation oder einen guten Abschluss zu finden – diese Tipps sind speziell auf die Bedürfnisse von Ehrenamtlichen abgestimmt, die ihre Redequalitäten verbessern möchten.

Bereit, deinen nächsten Auftritt souverän zu meistern? Dann lass uns loslegen!

1. Lächeln wirkt – immer!

Lächele immer. Bereits wenn du das Gebäude betrittst, in dem dein Auftritt stattfindet, wenn du in den Vortragssaal kommst, dich auf die Bühne begibst oder sie verlässt – LÄCHELE!

Ein authentisches Lächeln öffnet Türen. Wenn das Publikum nicht das Gefühl hat, dass du dich auf deinen Auftritt freust, wird es ihm nicht gelingen, das Gefühl zu haben, dass es dir wirklich zuhören soll.

Lächele, wirke freundlich und engagiert. Konzentrier dich auf das Thema deines Auftritts.

2. Kenne dein Publikum vor deinem Auftritt

Es ist wichtig zu wissen, mit und zu wem du sprichst.

Es gibt einen Unterschied ob du Rentnern, Gymnasialschülern oder CEO’s deine Botschaft überbringen willst.

Informiere dich im Voraus über die Zusammensetzung deines Publikums. Dies erlaubt dir eine wirksame Botschaft speziell für die Zielgruppe verfassen zu können.

3. Bereite dich gut auf dein Thema vor

Je nach deiner Erfahrung, deinem Wissen oder deinen Kompetenzen in Bezug auf die Mission deines gemeinnützigen Vereins kann es sein, dass du zu mehreren Themen vortragen kannst.

Recherchiere gründlich und detailliert, um deine Gesprächsthemen rechtzeitig vorzubereiten.

Bei anschließenden Fragen & Antworten-Sessions kannst du dich mit den Daten zur Publikumsanalyse sehr gut auf zu erwartende Fragen vorbereiten.

Eine gute Vorbereitung ist der erste Schritt, zu einem gelungenen Auftritt.

4. Übe, übe, übe

Übe laut und im Stehen mit der gesamten Ausrüstung, die du verwenden möchtest (Mikro, Laptop, PowerPoint, …).

Arbeite daran, Füllwörter zu kontrollieren.

Kontrolliere während des Übens deine Zeiteinteilung mit einer Stoppuhr und plane Zeit für Unerwartetes ein.

Übe, bis die Gesprächsthemen in deinem Hinterkopf hinterlegt sind, sodass du sie in deinen Träumen aufsagen kannst.

Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist angepasstes Üben der Schlüssel.

5. Sei gut organisiert vor deinem Auftritt

Komme rechtzeitig am Veranstaltungsort an. Stell dich dem Veranstalter oder Organisator vor. Führe dann einen Mikrofon- und Beleuchtungscheck durch und lass deine Präsentationsfolien einmal durchlaufen.

Mach dir ebenfalls ein Bild vom Auditorium und der Größe des Veranstaltungsortes, an dem du sprechen wirst.

Sorge bereits lange vor dem Auftritt für eine gute Vorbereitung. Es ermöglicht dir auch deine eigene Nervosität vor dem großen Moment zu beruhigen.

6. Versetze dich in die Lage eines Zuschauers

Hier gilt die goldene Regel: Wenn dich deine eigene Präsentation langweilt, wie wird sich dann das Publikum fühlen?

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Vorbereitung auf einen öffentlichen Auftritt besteht darin, sich in die Lage eines Zuhörers zu versetzen.

Was würde dieses Publikumsmitglied gerne hören? Wie würde dieser Zuhörer auf mich reagieren?

Wenn du dich erst einmal selbst in diese Lage hineinversetzen kannst, bist du in der Lage, eine wirkungsvolle Botschaft für dein Publikum zu formulieren.

7. Starte deinen Auftritt mit dem Besten, was du hast

Lege mit Volldampf los, damit das Publikum von Anfang an gefesselt ist. Die Zeiten von „Guten Abend meine Damen und Herren. Ich freue mich sehr, dass sie so zahlreich erschienen sind. Mein Name ist …“ sind vorbei.

Das Gegenmittel für solche Eröffnungen haben die Zuschauer mitgebracht: ihr Smartphone.

Beginne mit deiner besten persönlichen Geschichte, deiner lustigsten Anekdote, deiner interessantesten Erfahrung, …

Lass dein Publikum nicht warten und glänze sofort mit Elan, Enthusiasmus und Überraschung.

8. Rede mit der Absicht, dein Publikum zum Handeln zu bewegen

Fordere dein Publikum zum Handeln auf.

Mach dir vorher Gedanken, was dein Publikum unmittelbar nach deiner Rede tun soll. Die effektivsten Reden zwingen das Publikum zum Handeln.

Wenn niemand etwas anders macht als vor deiner Rede, ist deine Rede wertlos und du warst nicht effektiv.

9. Bring Erlebnisse oder emotionale Geschichten in deine Rede ein

Eine der besten Strategien besteht darin, persönliche Erfahrungen oder Geschichten zu teilen.

Das ist etwas, das das Publikum fesselt und es für deine Botschaft öffnet. Gib den Zuschauern etwas, mit dem sie sich identifizieren können, damit sie aufmerksam und neugierig bleiben.

Ermögliche dem Publikum die Gelegenheit, deinen persönlichen Bezug zu deinem Thema zu erkennen.

10. Verwandele Nervosität in Aufregung

Bei den Olympischen Spielen stellten Reporter, die die Olympia-Athleten während und nach den Wettkämpfen interviewten, alle dieselbe Frage: „Waren Sie nervös?“

Und fast alle Sportler gaben die gleiche Antwort: „Nein, ich war aufgeregt.“

Diese Teilnehmer nahmen die körperlichen Anzeichen von Nervosität – feuchte Hände, Herzklopfen und angespannte Nerven – wahr und interpretierten sie als Nebeneffekte von Aufregung und Hochgefühl.

Mit einer angepassten Technik kannst auch du deine Nervosität in Aufregung umpolen.

11. Sei bei deiner Darbietung langsam und stetig

Rede nicht zu schnell. Das kann nämlich dazu führen, dass du Zeit sparst, die du nur mühsam füllen kannst.

Professionelle Redner halten ihre Vorträge bewusst langsam. Sie halten einen Vortrag in einem Tempo, das alle Anwesenden dazu bringt, an jedem einzelnen Wort zu hängen.

Du musst nicht wie ein Hochgeschwindigkeitszug rennen. Das Publikum ist da und hört dir zu, also sei langsam, stetig und souverän.

12. Denk an Pausen während deinem Auftritt

Bau an Schlüsselmomenten – direkt vor Hauptaussagen oder direkt nach einer Geschichte – Pausen von 3 bis 5 Sekunden ein. Dadurch kannst du das Publikum wirklich in die Rede einbeziehen und es fesseln, wenn du mit ihren Worten sprichst.

Mach eine Pause von 3 bis 5 Sekunden, und das Publikum nimmt an, dass du den Faden verloren hast. Bei 7 Sekunden denkt es, die Pause sei beabsichtigt. Nach 10 Sekunden können nicht einmal die Leute, die eine SMS schreiben, anders, als aufzuschauen.

Wenn du wieder zu sprechen beginnst, geht das Publikum natürlich davon aus, dass die Pause beabsichtigt war … und dass du ein selbstbewusster und versierter Redner bist. Nutze die 10-sekündige Pause zu deinem Vorteil.

13. Teile Informationen, die niemand kennt

Aus diesem Grund ist es wichtig, dich über dein Thema und deine Zielgruppe genauestens zu informieren.

Während deiner Präsentation eine überraschende Tatsache oder eine ungewöhnliche Analogie, die sich auf dein Thema bezieht, einzuflechten verleiht dir stille Anerkennung. Das Publikum zieht gerne die Augenbrauen hoch und sagt: „Wirklich? Wow…“

Du erlangst mehr Glaubwürdigkeit, wenn du deine Persönlichkeit als öffentlicher Redner durchscheinen lässt.

Dein Publikum wird dir vertrauen, wenn es dich als echte Person wahrnimmt.

Was auch immer du glaubst, die Leute wollen nicht, dass du scheiterst. Sie wollen, dass du Erfolg hast. Gib ihnen, was sie wollen, indem du einfach dein Bestes gibst.

14. Setz deine Körpersprache effektiv ein

Die nonverbale Kommunikation transportiert den größten Teil der Botschaft.

Scheu dich nicht, deine Gestik und Mimik zu zeigen. Eine gute nonverbale Kommunikation wird dazu beitragen, deine Botschaft klar zu vermitteln.

15. Achtung bei PowerPoint-Präsentationen

Achte darauf, dass du deine PowerPoint-Folien nicht überlädst.

Die Leute möchten beim Lesen deiner Folien nicht die Augen zusammenkneifen müssen.

Formuliere auf deinen Folien klare und prägnante Punkte, die du in deiner Ansprache näher ausführen kannst.

Dadurch wird sichergestellt, dass dir zugehört wird.

Lese deine Folien nicht deinem Publikum vor.

Dies ist etwas, was dein Publikum selbst tun kann.

Es ist wichtig, dass du die Punkte auf deiner Folie näher ausführst.

16. Wiederhole deine wichtigsten Punkte

Manchmal kann deine Botschaft in den verschiedenen Punkten deiner Rede untergehen.

Erstelle daher eine Struktur, die es dir ermöglicht, wichtige Punkte zu wiederholen und zu betonen.

Erkläre zunächst einen Punkt, gib dann Beispiele für die Anwendung dieses Punktes und zeige dem Publikum am Ende Handlungsschritte an, die es basierend auf diesem Punkt unternehmen kann.

17. Wenn etwas schief geht, mach weiter

Sofern das Dach nicht einstürzt, wird das Publikum davon nichts merken. Lass dich also nicht beeindrucken und fahre mit deiner Präsentation fort.

18. Erstelle Notfallpläne für deinen Auftritt

Was passiert, wenn bei deiner Veranstaltung etwas schiefgeht?

Was passiert, wenn deine PowerPoint-Präsentation fehlschlägt?

Was ist, wenn dein Einstieg nicht zündet?

Was tun, wenn der Projektor ausfällt?

Erstell dir deine Notfallpläne und überlege, wie du in verschiedenen Szenarien reagieren wirst.

Je mehr du verschiedene Szenarien durchdenkst, desto schneller kannst du reagieren, wenn etwas wirklich Unerwartetes passiert.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Notfallpläne zur eigenen Beruhigung sehr viel beitragen.

19. Gib dem Publikum etwas zum Mitnehmen

Gib dem Publikum etwas Konkretes, auf dessen Grundlage es handeln kann.

Dein Publikum wird es zu schätzen wissen, eine handfeste Vorgehensweise zu erlernen und das, worüber du gesprochen hast, anzuwenden.

20. Untergrabe nicht dich selbst und deinen Auftritt

Es gibt Sätze, die solltest du deinem Publikum nicht sagen.

Aus Unsicherheit beginnen viele Redner ihre Rede mit einer Ausrede: „Ich hatte nicht viel Zeit, mich vorzubereiten“ oder „Ich bin darin nicht so gut.“

Manche fügen sogar hinzu: „Ich bin gerade von einem 24-stündigen Flug zurückgekommen, entschuldigen Sie also bitte meine Müdigkeit.“

Mit Ausreden wirst du bei deinem Publikum nicht nachsichtiger, aber du wirst die Leute denken lassen: „Warum verschwenden Sie dann meine Zeit?“

21. Achte auf Feedback nach deinem Auftritt

Konzentriere dich auf das Publikum.

Schätze die Reaktionen ab, pass deine Botschaft an und bleib flexibel.

Denk auch daran im Nachhinein Rückmeldungen beim Publikum, Veranstalter, Kollegen die präsent waren zu fragen.

Feedback ist das Frühstück der Champions.

Ken Blanchard

Schlussfolgerung

Hier sind sie also: 21 wirkungsvolle und effektive Tipps zum öffentlichen Reden, die dir bei deinem Auftritt helfen. Gute Kommunikation ist nie perfekt und niemand erwartet von dir, dass du perfekt bist – außer du vielleicht selbst.

Wenn du dir jedoch die nötige Zeit zur Vorbereitung nimmst, kannst du einen besseren Auftritt hinlegen. Du wirst deine Nervosität vielleicht nicht ganz los, aber du kannst lernen, sie zu minimieren.

Ein großer Musiker übt eine Symphonie Hunderte Male, bevor er sie vor Publikum spielt. Ein großer Redner übt die Worte, bevor er sich auf der Bühne wiederfindet.

Ich hoffe, du fandest diese Tipps zum öffentlichen Reden hilfreich und ich hoffe, sie helfen dir bei deinen Präsentationen!

Wenn du weitere Informationen zu diesem Thema suchst, ich kann dir einen weiteren Tipp geben. Ich biete einen Gratis-Online-Kurs an zum Thema: „Vor Publikum reden – aber richtig!“

Du kannst dich hier für 0 € anmelden. Ich wünsche dir viel Lernspaß.

Foto: Depositphotos