5 Tipps, wie du ein Freiwilligen-Engagement eingehst

5 Tipps, wie du ein Freiwilligen-Engagement eingehst

Es ist die ideale Jahreszeit, um sich als ehrenamtlicher Verein nach neuen Freiwilligen umzusehen. Es geht jetzt darum der Öffentlichkeit, über alle möglichen Kanäle, die eigenen ehrenamtlichen Tätigkeiten zu vermitteln und die Leute zu inspirieren, sich ebenfalls zu engagieren. Dieser Beitrag wendet sich in erster Linie an Leute, die an einer interessanten ehrenamtlichen Betätigung interessiert sind.

Wenn du also neu in der Welt der Freiwilligen-Tätigkeit bist, stellt dieser Artikel eine Schritt-für-Schritt Anleitung bereit, wie du ein wirkungsvolles ehrenamtliches Engagement findest, das sinnvoll für dich ist.

Der Begriff Freiwilligen-Arbeit mag bei einigen Bilder von Waldsäuberungsaktionen, Suppenküchen für Obdachlose oder Betreuung von Senioren hervorrufen. Die Wahrheit aber ist, dass es sehr viel mehr verschiedene Möglichkeiten gibt. Sogar so viele, dass man sich überwältigt fühlt, wenn man mit seiner Suche anfängt.

Es gibt Leute, die ihre beruflichen Fertigkeiten ehrenamtlich ausführen, wie Finanzberater, Softwareentwickler oder Lehrer. Andere orientieren sich an ihren Hobbys und reparieren Fahrräder für Umweltorganisationen, stricken Pullis für Flüchtlinge oder bauen Trockenmauern und gestalten Gartenanlagen.

Wenn du überhaupt keine Idee hast, wonach du suchst, wegen der Vielzahl von Möglichkeiten, die sich dir anbietet – Wissenschaftler nennen es das Paradox der Auswahl – lass dich nicht davon abhalten, Maßnahmen zu ergreifen.

Ich habe den Ablauf in fünf einfache Schritte zerlegt, die dir eine Übersicht liefern, was dich erwartet, vom Herausfinden wo du dich engagieren kannst bis zu deinem ersten Tag deiner Freiwilligen-Arbeit.

1. Überlege dir, was du tun willst

Wenn du nicht weißt, wonach du suchen sollst, wird es sehr schwer sein etwas zu finden. Daher ist der erste Schritt, um das richtige Bestimmungsziel zu finden, überlegen und in dich einkehren. Ehe du deine Suche startest, stelle dir die folgenden Fragen:

  • Was ist mir wichtig im Leben?
  • Welchen Bereich möchtest du unterstützen (Sport, Obdachlosigkeit, Tierpflege, …)
  • Was gibt es, mit dem ich nicht einverstanden bin, wovon fühle ich mich verärgert, was will ich ändern?
  • Wie soll meine optimale ehrenamtliche Rolle aussehen?
  • Welche Art von Arbeit würde mich am meisten erfüllen?
  • Welche Fähigkeiten möchte ich einsetzen oder weiterentwickeln?
  • Wo möchte ich mich freiwillig engagieren?
  • Wie weit muss ich anreisen?
  • Will ich mich eher manuell oder virtuell (Arbeit über Internet) einbringen?
  • Wie sieht mein Zeitplan aus, für wie viel Zeit kann ich mich realistisch verpflichten?
  • Gibt es etwas in meinem Leben, das auf mich zukommen kann, was meine Verfügbarkeit einschränkt oder ändert (Enkelkinder, Umzug, …)?

Plane dir die nötige Zeit ein und setzt dich hin, um diese Fragen schriftlich zu beantworten. Lasse dich bei deiner Suche von deinen Gedanken leiten. Notiere dir, wo du flexibel sein willst und wo nicht. Beispielsweise bist du bereit deine Kenntnisse im Marketing der sozialen Medien anzubieten, du willst dich aber nicht bei einer Organisation, die sich für Umwelt- und Menschenrechte einsetzt, engagieren. Vielleicht hast du auch nur drei Stunden Zeit pro Woche, du wärst aber bereit zusätzliche Stunden von zu Hause aus zu arbeiten.

Genau zu wissen, was du tun willst, wird dir helfen, deine Auswahl schnell einzugrenzen.

2. Untersuche was verfügbar ist im Freiwilligen-Bereich

Jetzt wo du weißt, was du suchst, ist es an der Zeit herauszufinden, welche ehrenamtlichen Möglichkeiten es draußen gibt.

Wenn dir bereits Organisationen aus deiner Gemeinde, welche deinen Interessenbereich abdecken, bekannt sind, beginne dort. Finde heraus, welche Hilfe sie benötigen, wie die Leute normalerweise freiwillig mit ihnen arbeiten und was du dazu beitragen kannst. 

Stimmen die ehrenamtlichen Bedürfnisse, mit denen überein, die du suchst? Wenn ja, super – gehe zu Punkt 3 über.

Wenn du keine spezifische Organisation im Kopf hast, versuche im Internet über Suchmaschinen, oder in den sozialen Netzen, Angebote zu finden. Suchbegriffe wie „ehrenamt agentur“ gefolgt vom Namen der Stadt oder Region zeigt bereits viele Angebote. Auf diesem Portal für das Ehrenamt gibt es ebenfalls eine Vielzahl von interessanten Links.

Es ist dies eine sehr gute Möglichkeit, um mit Organisationen aus dem Freiwilligen-Bereich, die du nicht kennst, in Kontakt zu kommen.

Eine weitere Option ist die Nachfrage bei Freunden, Arbeitskollegen, Bekannten, welche bereits ehrenamtlich engagiert sind, ob sie dir Empfehlungen geben können. Frage sie, wo sie freiwillig mitarbeiten, was sie daran mögen oder vielleicht auch nicht. Sind ihre Erfahrungen eher positiv oder negativ?

So erhältst du Insiderwissen, wie es ist, sich tatsächlich freiwillig zu verpflichten. Vielleicht endet es darin, dass du ein ehrenamtliches Engagement findest, das du gemeinsam mit Freunden ausüben kannst.

3. Tritt an die Freiwilligen-Organisation heran, mit der du zusammenarbeiten möchtest

Wenn deine Auswertungen eine ehrenamtliche Möglichkeit ergeben haben, die dich interessiert, ist dein nächster Schritt, diese zu kontaktieren und sie darüber zu informieren.

Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst persönlich hingehen, du kannst anrufen, du kannst eine E-Mail senden oder es besteht vielleicht die Möglichkeit, dich über ihre Webseite zu melden.

Sei bei deinem ersten Kontakt überzeugt, dass du die Information lieferst, wieso du an dieser Organisation interessiert bist. Andere Fakten wären deine Fertigkeiten, deine Erfahrungen sowie deine Kontaktdaten.

Eine gute Idee ist auch, sich jetzt zu erkundigen, wie die nächsten Schritte aussehen werden. Bei vielen Gelegenheiten, besonders wenn es sich um ein längeres, oder ganz spezifisches Engagement handelt, ist ein gründlicher Antrag erforderlich. Hier kommen beispielsweise Einarbeitungs- und Fortbildungsmaßnahmen zur Sprache. Dies kann von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich sein.

Hier sind einige der gängigen Praktiken aufgeführt:

  • Ehrenamtliches Antragsformular ausfüllen,
  • Orientierungsgespräch oder -sitzung (bei mehreren Kandidaten),
  • Schulungs- und Trainingsprogramme,
  • Referenz- und Hintergrund Check,
  • Interview,
  • medizinische Anforderungen.

Freiwilliges Engagement, das in direktem Kontakt mit Leuten steht (Arbeit mit Kindern in Krankenhäusern, oder mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen), haben oft strengere Einschreibprozeduren und Vorsorgeuntersuchungen. Bedenke, dass es gute Gründe für diese Anforderungen gibt. Wenn du diese Schritte wirklich nicht ausführen willst, dann sieh dich für den Anfang nach einer anderen Freiwilligenstelle, mit einer niedrigeren Einstiegsbarriere, um.

Es gibt auch Fälle, wo du nicht sofort etwas von der Organisation hören wirst. Viele Freiwilligen-Organisationen haben keine Vollzeit-Ehrenamtlichen. Wenn sie dann trotzdem welche haben, sind diese sehr oft damit beschäftigt, die aktuellen Freiwilligen zu managen, neue einzubinden und mögliche Kandidaten zu kontaktieren. Auf jede Freiwilligen-Anfrage aufmerksam eingehen ist zeitaufwändig.

Sei geduldig mit der Organisation, aber wenn du nach ein oder zwei Wochen nichts gehört hast und immer noch voller Überzeugung bist, versuche es noch einmal. Es zeigt dein starkes Interesse und sie werden deine Erinnerung wahrscheinlich zu schätzen wissen.

4. Triff deine Entscheidung

Nachdem du jetzt in Kontakt mit der Organisation bist, einen Einblick in die Struktur erhalten hast und gelernt hast, welche Gelegenheiten dort angeboten werden, ist es an der Zeit, um festzustellen, ob diese Position für dich die richtige ist. Genau wie bei einer Jobsuche wird die Organisation deine Daten möglicherweise überprüfen. Das gleiche kannst du auch mit ihr anstellen.

Also, was solltest du suchen? Es liegt letztendlich an dir. Hier sind 4 Vorschläge, über die du nachdenken sollst:

Stimmt dieser ehrenamtliche Posten überein, mit dem, was du gesucht hast?

  • Denke nach, was du für dich in Schritt 1 festgelegt hast. Wenn die angebotene Rolle nicht diesen Spezifikationen entspricht, kannst du immer noch absagen. Du hast dir z. B. vorgestellt, im Tierheim mit Hunden zu arbeiten, dabei sieht deine Aufgabe aber ausschließlich administrative Arbeiten vor. Dann wirst du höchstwahrscheinlich nicht glücklich in dem Job.

Wie kommunikativ, organisiert und hilfsbereit ist der Freiwilligen-Mitarbeiterstab?

  • Selbstverständlich ist es wichtig zu verstehen, dass viele freiwillige Organisationen Kapazitätseinschränkungen ausgesetzt sind. Wenn die Führung aber ständig nicht kommunikativ und desorganisiert ist, kann das zu ernsthaften Problemen führen. Besonders gravierend ist es, wenn du einen Posten besetzt der viel Unterstützung erfordert oder wenn du etwas Neues angehst und auf Beratung angewiesen bist.

Wertet die Organisation ihre Freiwilligen? Bieten sie fortlaufende Schulungen an?

  • Diese Fragen sind wahrscheinlich weniger wichtig, wenn du dich für ein kurzfristiges Projekt angemeldet hast. Wenn du hingegen hoffst, eine langfristige Aufgabe zu finden, der du dich verpflichtet fühlst und in der du wachsen kannst, möchtest du sicherstellen, dass die Organisation dies unterstützen kann. Woran erkennst du, ob eine Organisation ihre Freiwilligen schätzt? Es geht weniger um Dankeschöns und extravagante Dinners. Es geht darum sicherzustellen, dass du an einer engagierten Arbeit beteiligt bist, die deine persönlichen Ziele erfüllen. Das könnte bedeuten, mehr Möglichkeiten zum Erlernen neuer Fähigkeiten anzubieten oder dir mehr Verantwortung übergeben damit du mit der Organisation mitwachsen kannst.

Gefällt dir das bezahlte Personal und die Freiwilligen, die du getroffen hast?

  • Deine Freiwilligenerfahrung sollte Spaß machen! Dabei sollte eine exakte ehrenamtliche Übereinstimmung bestehen. Du solltest die Leute mögen, mit denen du zusammenarbeitest und umgedreht. Wenn das aus irgendeinem Grund nicht der Fall sein sollte, so schadet es nicht, sich woanders umzusehen.

Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, kannst du dich jederzeit an den freiwilligen Koordinator wenden, wenn du der Meinung bist, dass Gefahr in Verzug ist. Sie sind sehr oft froh, Fragen zu beantworten oder Bedenken auszuräumen.

5. Leg los!

Zu guter Letzt, es ist an der Zeit, dich freiwillig zu melden. Sobald du deine Bewerbung abgeschlossen hast und alle Voraussetzungen erfüllt hast, plane deinen ersten Tag im Ehrenamt mit deinem freiwilligen Koordinator.

Sei professionell! Stelle sicher, dass du pünktlich erscheinst. Bitte um Hilfe, wenn du sie benötigst. Die Hauptsache: genieße deine Erfahrung! Du hast die perfekte Gelegenheit als Freiwilliger genutzt, zur Unterstützung einer Sache, die dir am Herzen liegt. Gibt es etwas Besseres?

Mit ein bisschen Selbstreflexion und Vorbereitung kannst du einen Weg finden, um einen Unterschied in der Welt zu machen.

Ein Freiwilliger ist besser als zehn Gezwungene

Afrikanische Weisheit

Ich hoffe diese fünf einfachen Schritte helfen dir zu verdeutlichen, was es braucht, um die perfekte Gelegenheit für dein Ehrenamt zu finden.

Es würde mich freuen zu hören, wo du dich am Ende freiwillig engagierst oder auch, wenn du weitere Ratschläge hinzufügen kannst.

Zum Schluss noch ein Tipp: Melde dich jetzt hier für meinen täglichen Newsletter an! Du erhältst von Montags bis Freitags interessante Tipps und Erfahrungen zum Thema Ehrenamt. Als Dankeschön sende ich dir zusätzlich mein E-Book „10 Ratschläge, um deine Motivation zu steigern“ zu!

Bild von tyaqakk auf Pixabay

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