Eine Geschichte über positives Denken und was du daraus lernen kannst

Eine Geschichte über positives Denken und was du daraus lernen kannst

Es war einmal ein Bauer, der lebte mit seinem Sohn auf einem kleinen Bauernhof in Asien. Ihr einziger Besitz war ein wunderschönes Pferd. Der Hengst hatte ein dunkelbraunes, glänzendes Fell, Mähne und Schweif waren schwarz. Es hatte eine starke muskulöse Statur. Seine Augen hatten einen ausgeprägten stolzen Blick.

Sogar der König hatte von der Kraft und der Schönheit des Hengstes gehört. Er sendete seine Leute zum Bauern, um das Pferd zu kaufen. Sie boten dem Bauer viel Geld für seinen Hengst. Dieser wies aber alle Angebote zurück. Als die Leute aus dem Dorf davon hörten, konnten sie seine Reaktion nicht verstehen. „Du hättest das Angebot des Königs annehmen sollen.“ Der Bauer antwortete ganz gefasst: „Wer weiß, wozu es gut ist?“

Einige Tage später ging nachts ein starkes Gewitter nieder. Am nächsten Morgen war das Pferd verschwunden. Die Leute aus dem Dorf kamen zum leeren Stall und wiederholten ihre Aussagen: „Du hättest das königliche Angebot annehmen sollen. Jetzt habt ihr überhaupt nichts mehr. Wie soll es denn jetzt weiter gehen?“ Der Bauer aber erwiderte: „Wer weiß, wozu es gut ist?“

Drei Tage später kam der schwarze Hengst am späten Nachmittag über die Felder zurück zu seinem Stall. Ihm folgten fünf wilde Stuten, eine schöner als die andere. Und wieder kamen die Dorfleute zum Hof und sagten zum Bauer: „Du hast aber ein Glück. Jetzt besitzt du einen Hengst und fünf Stuten. Damit kannst du Pferde züchten und verkaufen. Dir kann nichts mehr passieren.“ Der Bauer antwortete in seiner gelassenen Form:

„Wer weiß, wozu es gut ist?“

Einige Tage später begann der Sohn das erste Pferd einzureiten. Bei seinem Versuch war er ein wenig hitzköpfig und die Stute warf den jungen Mann ab. Er stürzte so schwer, dass er sich ein Bein brach. Der herbeigerufene Arzt gab sein Bestes, trotzdem blieb der Junge zeitlebens behindert. Die Leute aus dem Dorf kamen wieder zum Hof und drückten ihr Bedauern gegenüber dem Bauer aus. „Das muss schlimm sein für einen Vater. Dein Sohn ist verkrüppelt und du hast niemanden mehr, der deine fünf wilden Pferde einreiten kann.“  Der Bauer antwortete: „Wer weiß, wozu es gut ist?“

Kurze Zeit nach diesem Ereignis kamen die Soldaten des Königs in das Dorf, um die jungen Männer zum Kriegsdienst einzuziehen. Viele Dorfbewohner kamen zum Bauern und jammerten, weil ihnen klar war, dass viele ihrer Söhne nicht mehr aus dem Krieg zurückkehren werden. Den behinderten Sohn des Bauern nahmen die Soldaten nicht mit. „Du hast viel Glück. Dir wurde dein Sohn gelassen.“ Daraufhin wiederholte der Bauer: „Wer weiß, wozu es gut ist?“ *

Positives Denken ist eine Perspektive

Also ich weiß nicht wie es dir ergangen ist beim Lesen dieser Geschichte. Konntest du den Verlust des Pferdes auch als schwierige Situation für den Bauer und seinen Sohn ausmachen, genauso wie die Dorfbewohner? Wer könnte es dir übel nehmen? Die Aussage des Bauern, „Wer weiß, wozu es gut ist?“, lässt jedenfalls die Weisheit des Bauern erkennen. Er sah die Welt mit anderen Augen. Rückblickend und mit dem zeitlichen Abstand war das entlaufene Pferd gar nicht so negativ.

Jeder von uns hatte bereits Situationen im Leben, die anfangs schlimm aussahen, und sich als sehr negativ darstellten. Im Nachhinein erkannten wir aber große Dinge, die aus dem negativen Ausgangspunkt erfolgten, ähnlich wie der Bauer. Es sind diese Erfahrungen, die den Wert des positiven Denkens belegen. Positiv Denken sollte man nach jedem Ereignis, besonders aber, wenn dieses einem als negativ erscheint.

Was in solchen Fällen nicht weiterhilft, ist in Panik zu geraten oder die Situation nicht wahrhaben wollen. Positives Denken ist eine Perspektive, die aussagt, da muss es doch mehr Resultate geben als nur negative. Nenn es Perspektive, nenn es Weisheit, nenn es Geduld – in Wahrheit ist es eine Kombination aus all diesen Dingen. Mit dem positiven Denken können gute Dinge geschehen.

Wir sind alle menschliche Wesen und jeder auf seine Art kompliziert. Alle wollen wir nur glückliche Momente in unserem Leben erleben. Wir konzentrieren uns aber den größten Teil unserer Zeit hauptsächlich auf das, was uns fehlt. Dadurch verlieren wir aber den Blick auf das, was wir haben.

Wir besitzen die Tendenz eher das Negative, als das Positive in jeder Situation zu sehen. Wir sind eigentlich mehr auf Negatives fokussiert als auf das, was gut gelaufen ist.

Das boshafte Denken ist stärker verbreitet als das positive Denken.

Fritz P. Rinnhofer

Jede Situation bietet auch positive Seiten

Unsere alltäglichen Gedanken und unsere Perspektiven auf Dinge können ferner einen enormen Impakt auf unseren Gemütszustand und unser emotionelles Wohlbefinden haben. Wenn du mit Verstand und Sachlichkeit entscheidest, das zu sehen, was gut an einer Situation ist, hat einen unglaublichen Effekt auf deinen Geist.

Hier findest du zwei erklärende Beispiele:

  • Vielleicht magst du deine Arbeit nicht. Dir fällt dabei aber nicht auf, dass du einen fantastischen Chef hast und du mit großartigen Leuten zusammenarbeitest.
  • Du findest keine Beziehung. Du erkennst aber nicht, dass du dadurch sehr viel Zeit und Freizeit zu deiner Verfügung hast, um Aktivitäten zu finden, die du liebst und wobei du neue Leute kennenlernst.

Egal wie deine momentane Situation sich darstellt, ist es eine Wette wert, dass sie einen Haufen von positiven Aussichten bietet.

Positives Denken findet im Kopf statt. Wir haben die Möglichkeit die Art und Weise wie wir Dinge oder Situationen, die um uns herum geschehen zu erkennen. Wir entscheiden, ob wir sie positiv oder negativ sehen. Es ist nicht einfacher als das. Wir haben nun einmal nur dieses eine Leben. Wieso sollen wir es verschwenden und ständig in einem Zustand des Mangels und des Leidens leben? Warum gehen wir nicht einfach hin und ändern unsere Gedanken in ein positiveres Spektrum um? Wenn dieser Weg zu einem glücklicheren Leben führt, scheint das doch logisch zu sein, oder?

Je mehr wir positive Gedanken pflegen, umso mehr strahlen wir nach außen, umso mehr beeinflussen wir die Menschen um uns herum, sowie unsere Beziehungen mit anderen, die ihrerseits wieder mehr Positivität in unser Leben zurückbringen.

Positive Taten setzen eine positive Einstellung voraus.  

Dalai Lama

Denkst du eher positiv oder aber negativ?

Versuche dir in deinem alltäglichen Leben bewusst aufzuschreiben wie du auf dein Umfeld reagierst. Denkst du eher positiv oder aber negativ? Notiere dir ebenfalls die Wörter, die du benutzt. Hast du eher eine Aussprache mit einem Hang zum Negativen? Hier eine typische Aussage, die unter diese Rubrik fällt: „Es war nicht schlecht“ als Antwort auf die Frage „Wie hat dir denn das Essen in dem neuen Restaurant geschmeckt?“ Ist es denn so schwer, zu antworten, „Das Essen war gut!“, oder „es hat mir geschmeckt“, vielleicht auch „ich habe es genossen.“ „Nicht schlecht“ kommt doch „gut“ sehr nahe, oder?

Du wirst bei dieser Übung sicherlich überrascht sein, wie viel Negativität in deinem Alltag präsent ist. Dabei kann man das mit einem simplen Mentalitätswandel ganz einfach ändern. Ein regnerischer Tag ist ein schlechter Tag, wenn du entscheidest, ihn als einen solchen zu sehen. Dabei will ich nicht behaupten, du sollst so tun, als wäre es ein herrlicher Tag. Dein Leben und deine Pläne dürfen nicht stillstehen, nur weil es draußen regnet und stürmt. Wenn es keinen Regen gibt, leben wir bald in einer kargen Wüste. Finde Möglichkeiten, wo du vom Regen profitieren kannst oder suche mindestens eine neutralere Art und Weise, wie du es betrachtest.

Versuche dir, diese neue Gewohnheit anzueignen. Probiere während einigen Wochen positiver zu denken und zu reden. Vergleiche anschließend wie sich deine allgemeine Perspektive verändert hat. Sei dir bewusst, du kannst kein positives Leben führen, mit einer negativen Einstellung!

Lächle in den Spiegel. Tu das jeden Morgen und du wirst einen großen Unterschied im Leben bemerken.

Yoko Ono

Ich habe vorher bereits erwähnt, dass mit positivem Denken hervorragende Dinge geschehen können. Was für gute Dinge sind das, fragst du dich jetzt vielleicht?

Positives Denken …

… ändert deine Energie. Positives Denken steigert dein Energieniveau genauso wie das von anderen Beteiligten. Probleme werden schlimmer, wenn eine negative Einstellung wie ein Leichentuch um dich herumhängt.  Sobald sich die Energie zu verändern beginnt, können hervorragende Dinge geschehen.

… hilft dir Chancen zu erfassen. Wir erkennen das, was wir suchen. Wenn wir nur Verzweiflung sehen, wird es sehr schwer sein, die benachbarte Tür, der sich öffnenden Gelegenheit zu bemerken. Sobald positives Denken einsetzt und wenn du deine Erwartungen zurückgesetzt hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du den Nutzen in den Trümmern der Situation suchen und finden wirst.

… verändert deine Perspektive. Wenn du einsiehst, was zusätzlich an Positivem aus einer bestimmten Situation heraus resultieren könnte, fällt es dir leichter, tief durchzuatmen und zu erkennen, dass es vielleicht nicht so schlimm ist, wie es scheint. 

Drei Möglichkeiten für dich

Das ist alles schön und gut, denkst du vielleicht, aber wie soll ich das denn hinbekommen? Wie muss ich mich anstellen, um positives Denken zu lernen? Ich will zu guter Letzt mit drei Möglichkeiten schließen, wie du dadurch häufiger und konsequenter einen positiven mentalen Rahmen anwenden kannst:

  1. Sieh dir zuerst deine persönlichen Beispiele an. Nutze indes deine eigenen Erfahrungen. Erinnere dich ebenso an negative Ereignisse, die Vorläufer für positive Dinge waren. Hast du solche persönlichen Situationen gefunden, dann wird das kein wissenschaftlicher Prozess, sondern etwas Wahres für dich.
  2. Erstelle dir einen Erinnerungsprozess. Es ist gerade etwas Unerwünschtes passiert. Jetzt heißt es deinen Fokus und deine Energie zu verlagern, und zwar hin zum positiven Denken. Ruf dir die aus Punkt 1 ausgewählten Situationen die zu positiven Nachwirkungen führten auf. Im Eifer des Gefechts, wenn du dich in einer misslichen Lage befindest, ist es von Vorteil einen Erinnerungstrigger zu besitzen. Dieser Trigger hat die Aufgabe dich daran zu erinnern, dass du dich an positive Möglichkeiten erinnern sollst. Dieser Auslöser kann ganz verschieden sein. Das kann beispielsweise dein Bauchgefühl sein, deine gefühlte Angst, dein aufkommender Zorn, dein erhöhter Puls oder andere. Es liegt allerdings an dir, die wirksamste Lösung herauszufinden. Lege dir diesen Erinnerungsprozess an und du wirst feststellen, dass er deine Fähigkeit, Dinge positiver zu gestalten verbessert.
  3. Besorge dir Hilfe. Wenn du positives Denken üben möchtest, finde jemanden, dem du vertrauen kannst, um dir zu helfen. Erkläre der Person, worum es geht (du kannst ihr diesen Artikel zum Lesen geben) und frage sie, ob sie dir dabei helfen will. Bitte sie, zu bewirken, dass du Richtung positives Denken übergehst, vor allem dann, wenn du anfängst, anderen gegenüber negativ zu werden. Dieser informelle Coach könnte das Beste sein, was du tun kannst, um dein Denken und deine Perspektive weiter zu ändern.

Positives Denken in die Tat umsetzen

Zum Schluss will ich überdies ein Zitat aus einem bekannten Film aufgreifen: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt.“ Es gibt eine subtile Erwartung, dass auf Glück ein Unglück folgt. Es ist wichtig, grundlegende Überzeugungen zu haben, die es dir ermöglichen, abzuschätzen und gute Dinge zu feiern sowie mit den Prüfungen fertig zu werden, weil du weißt, dass diese vergänglich sind.

Jetzt ist es deine Aufgabe, diese Ideen ebenfalls in die Tat umzusetzen.

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*  Diese Erzählung findest du ebenso in verschiedenen Versionen im Internet. Ich hörte sie vor Jahren während einer Weiterbildung. Ich habe mich dabei auf meine damaligen Notizen bezogen und die Geschichte so erzählt, wie sie mir noch in Erinnerung ist.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

2 Gedanken zu „Eine Geschichte über positives Denken und was du daraus lernen kannst

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