Tun oder Sein, ein großer Unterschied beim Führen im Ehrenamt
Als Führungskraft im Ehrenamt tun wir uns manchmal schwer mit den Konzepten von Tun und Sein. Da kommen Fragen auf, wie:
- Was tat ich gestern für mein Team?
- Was tue ich heute für meinen Verein?
- Welche Aktivität kann ich für morgen für meine ehrenamtlichen Mitarbeiter vorbereiten?
Wir sollten vielleicht noch einmal über das Konzept, dass Tun unser Sein ist, nachdenken. Die traurige Wahrheit ist nämlich: Das was wir tun, ist nicht unbedingt das, was wir sind!
Wenn wir als Leader beginnen zu sehr über uns selbst nachzudenken in Bezug auf welchen Eindruck wir bei anderen hinterlassen, schafft das eine Denkweise, die unsere Antworten und Reaktionen, also unsere Handlungen bestimmen. Es kann soweit führen, dass es unsere Wahrnehmung färben kann.
Wir wollen den ehrenamtlichen Mitarbeitern sehr oft mit unseren Handlungen zeigen: „Schau dir an, was ich alles tue! Das ist meine Form des Leadership“. Dabei müssen wir aufpassen, dass wir nicht eingeholt werden von einem Zyklus, wo wir dieses Missverständnis als Wahrheit übernehmen.
Blockiere nicht dein Sein!
Was wir damit in Wirklichkeit provozieren ist unser Selbstwert zu blockieren. Und damit auch unsere Aufgabe, die Leadership heißt. Wenn du aufhören willst dich mit deinem vorgestellten Selbst zu identifizieren. Wenn du aufhören willst dein Tun mit deinem Sein zu verwechseln, dann musst du zuerst dein wahres Ich finden, dein verstecktes Ich, dein dir unbekanntes Ich, dein wahrhaftiges Ich.
Du erreichst das, wenn du die Unterscheidung zwischen deinen Handlungen und deinem Sein pflegst. Suche tiefer in dir drin, um deine Kernüberzeugungen zu entdecken, dein ganzes Selbst, dein wahres Sein.
Tief im Inneren eines Leaders wohnt das wahre Selbst, nicht das vorgestellte Selbst. Wenn du es in tieferen Schichten durch Nachsinnen und Mut findest, wirst du in der Lage sein, herauszufinden, dass du viel mehr bist, als das was du tust. Du entdeckst, dass du als realer Mensch existierst, den du vorher unbeachtet hast.
Das Sein ist nicht so, wie es zu sein scheint
Philipp Rhein
Denke an dein gewöhnliches Selbstwertgefühl. Ist es eine tatsächliche Vorstellung von dir selbst oder ist es verworren mit komplexen Handlungen oder mit Konzepten und Eindrücken darüber, wer du zu sein glaubst?
Herzliche Grüße,
Charles