Newsletter 84: Den richtigen Moment erkennen

Newsletter 84: Den richtigen Moment erkennen

Es macht mir immer wieder Freude meine Tochter in der Bretagne, im Finistère, zu besuchen. Sie betreibt im Aber Wrach, im Hafenbecken, eine kleine Boutique. Ich genieße es, mit meiner kleinen Enkeltochter dort am Meer entlang zu spazieren.

Bei meinem letzten Besuch bemerkte ich einen alten Fischer, der gegen 10:30 Uhr mit seinem Boot in dem kleinen Hafen anlegte. Seine Körbe waren mit Fischen bis obenhin gefüllt. Zur gleichen Zeit als er seinen Fang auf die Quaimauer hievte, lichtete ein junger Mann mit seinem Fischerboot den Anker und fuhr hinaus aufs Meer.

In der Zwischenzeit nahm der alte Fischer sich Zeit die Fische zu putzen und zu präparieren und sie anschließend an die lokalen Restaurants zu verkaufen. Später zauberte er mir ein Lächeln ins Gesicht, als ich ihn in seiner Hängematte liegen sah, wo er sich von den morgendlichen Strapazen ausruhte.  

Gewusst wie!

Gegen 16 Uhr machte er sein Boot erneut startklar und fuhr wieder aufs Meer hinaus. Das war genau der Moment, wo der junge Fischer zurückkam. Ich ging zu seinem Boot und stellte fest, dass er fast nichts gefangen hatte.

Wieso ging dieser junge Mann leer aus?

Die Erklärung ist einfach: die Fische beißen nicht um 11 Uhr. Man fängt Fische am frühen Morgen oder am Ende des Tages.

Im Leben ging es immer darum, den richtigen Moment abzuwarten, um zu handeln

Paulo Coelho

Der alte Fischer hat so lange gefischt, wie Fische anbissen. Er hat auch nicht währenddessen auf dem Boot die Fische gleich geputzt und präpariert. Das hätte seine Fangquote verringert.

Die Moral dieser Beobachtung war: du kannst schon die richtigen Dinge tun (im Meer fischen) aber wenn du sie zum falschen Moment machst (am Tag), dann erhältst du ein schlechtes Resultat.

Diese Regel gilt überall, nicht nur beim Fischen, auch im eigenen Leben, im Unternehmen, im Ehrenamt.

Wenn ich am Vormittag meine Artikel schreibe oder meine Homepage aktualisiere, antworte ich nicht auf Facebook-Kommentare oder E-Mails.

Wieso nicht? Ich bin dann in einer intensiven Konzentrationsphase und ich will meinen Elan beibehalten.

Daher meine Empfehlung: Lerne dich zu beobachten, um herauszufinden, welches deine günstigsten Momente sind für deine Aktivitäten. Jeder Mensch ist verschieden. Du kennst sicher auch Morgenmuffel, Nachtschwärmer, Schlafmützen oder Frühaufsteher. Ich für meinen Teil erledige die wichtigsten Aufgaben am Vormittag (Blogartikel und Newsletter schreiben, neue Themen recherchieren, Webseite aktualisieren, …), am Nachmittag stehen kleine Arbeiten im Haus oder Garten an sowie E-Mails und Kommentare beantworten. Für dich kann das komplett anders aussehen.

Auch im Ehrenamt muss du den richtigen Moment erkennen

Den richtigen Moment erkennen, ist auch wichtig im Ehrenamt. Es ist nutzlos einen Spendenaufruf im Juli und August zu starten, wenn die potenziellen Spender im Urlaub sind. Es ist zwecklos, einen Informationsstand zur Rekrutierung von neuen Ehrenamtlichen im Januar bei Schnee und Kälte draußen aufzubauen – das funktioniert vielleicht in Finnland.  

Also mach nicht den Fehler den dieser junge Fischer im Aber Wrach begangen hat. Lerne, dich zu beobachten und definiere anschließend klar die richtigen Momente am Tag, wo du für die verschiedenen Aktivitäten am fittesten bist.

Das Leben bietet uns Wahnsinns-Augenblicke! Wir brauchen nur das richtige Timing, um im passenden Moment zuzugreifen

Angelika Emmert

An welchen Momenten am Tag bist du am wirkungsvollsten, um deine Aufgaben konzentriert auszuführen?

Herzliche Grüße,

Charles

https://charlesbrueck.com

Falls Du keine E-Mail mehr von mir erhalten möchtest, gib mir Bescheid: info@charlesbrueck.com

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