Newsletter 99: Umgang mit Kritik zur Organisation deines Vereins
Jeder ehrenamtliche Leader erfährt sowohl persönliche Kritik als auch Kritik in Bezug auf die Organisation des Vereins. Ich habe in den vergangenen Newslettern meine Meinungen über die persönliche Kritik präsentiert. Hier erfährst du wie du als ehrenamtlicher Leader mit Kritik zur Organisation in deinem Verein umgehen kannst:
- Nimm organisatorische Kritik persönlich! Gib nicht dem System die Schuld oder Programmen oder den Mitarbeitern. Du allein als Leader bist verantwortlich für die Organisation deines Vereins. Sich diesen Kritiken zu verschließen, indem du die Schuld auf andere schiebst, schützt dein Ego aber erstickt das organisatorische Potenzial.
- Vermeide „das große Ziel“, was erreicht werden soll, als Ausrede zu benutzen, wenn du für Belangloses kritisiert wirst. Es ist peinlich, wenn der Leader nicht auf Kritik reagiert, weil in seinen Augen der Kritiker das große Ziel hinter den Entscheidungen nicht versteht.
- Lenke nicht von Kritik ab, indem du behauptest „die Entscheidungen wären fortschrittlich“. Eine solche Erklärung ist keine Antwort auf eine Kritik, es ist eine Entschuldigung für Mittelmäßigkeit.
- Frage den Kritiker sofort nach seiner Lösung.
- Achte auf Kritiker, die übertreiben. Du erkennst sie an ihren Aussagen, wie „jeder“ oder „immer“.
- Scheue dich nicht einzugestehen, dass du weitere Informationen benötigst. „Ich brauche weitere Fakten zu diesem Thema“ oder „Ich nehme dies mit in unsere nächste Leadersitzung“. Solche Aussagen nützen dir mehr, als wenn du unsicher daherredest.
- Setz dich mit deinem Kritiker in Verbindung, wenn du der Meinung bist, dass seine Aussage auf interessante Überlegungen basieren.
- Verwerfe jede Kritik, die nichts mit der Mission, der Vision oder den Zielen deines Vereins zu tun hat. Wenn dein Verein sich sehr gut mit dem Verkauf von T-Shirts finanziert, verwerfe Kritiken, die behaupten man müsse stattdessen auf Strümpfe umstellen.
- Ignoriere die ständigen Kritiker. Sie sind nicht daran interessiert, dass die Organisation besser wird. Sie sind daran interessiert, sich zu beschweren. Sei ihnen gegenüber nicht unhöflich. Sage „Danke für dein Feedback.“ Das wars.
- Lass nicht aufkommen, dass dein Verein von Kritikern getrieben wird. Einige Kritiker haben egoistische Motive. Sie schützen ihr Revier, sie versuchen ihr Leben auf Kosten anderer zu vereinfachen, sie untergraben Kollegen und erschweren organisatorische Ziele. Bei diesen Leuten darfst du das Argument „das große Ziel“ aus Punkt 2 anwenden.
In allen Organisationen ist die Gerüchteküche besser als die Kantine.
Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
Wie denkst du über Kritik zur Organisation im Verein? Wie würdest du diese Liste kritisieren?
Herzliche Grüße,
Charles