Eine wichtige Frage: Warum machst du das?
Sehr oft konzentrieren wir uns auf das, was wir machen, als auch, wie wir es machen und vergessen dabei zu hinterfragen, warum wir es machen. Der Mensch ist nun einmal ein Gewöhnungstier.
Die täglichen Rituale.
Im Laufe eines Tages machen wir Hunderte kleine Sachen. Es sind Sachen, die wir jeden Tag auf die gleiche Art und Weise ausüben. Ein sehr anschauliches Beispiel ist das Zähneputzen.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du keine große Aufmerksamkeit mehr auf die Technik legst. Sich die Zähne putzen ist ein Ritual. Und wie bei dem Großteil der Rituale sind die wahren Ursachen verloren gegangen. Sicher, du putzt dir deine Zähne damit sie sauber werden, um Karies vorzubeugen, um einen angenehmen Mundgeruch zu haben. Die Technik aber ist dir ziemlich egal.
Wie hat das alles angefangen?
Vor sehr langer Zeit haben höchst wahrscheinlich deine Eltern dir beigebracht, wie du dir die Zähne putzen sollst. Mit der Zeit hat dieses Ritual Form angenommen. Über die Jahre hinaus hast du dieses Ritual bekräftigt, du hast es dir angeeignet. Du hast auch eventuell verschiedenes daran geändert, vielleicht hast du auf elektrische Zahnbürste umgestellt. Auf jeden Fall putzt du dir deine Zähne nach deiner Methode, ohne einen Gedanken darauf zu verwenden, wie du es tust.
Warum das „Warum“?
Alles, was du tust, tust du aus einer Ursache heraus. Aber die Ursachen ändern, allerdings hören sie nicht auf zu sein. Wenn du nicht aufpasst, wird dein Tag eine Folge von Ritualen. Du machst die Dinge, die du tust, ohne dir Gedanken darüber zu machen, warum du genauso lebst, wie du es tust.
Franz Schmidberger umschreibt es folgendermaßen:
Jeder Mensch hat seine Rituale, doch er sollte sie von Zeit zu Zeit überprüfen.
Franz Schmidberger
Fragst du dich regelmäßig, warum du das machst, was du machst? Warum du die Dinge genau so tust, wie du sie tust? Sind diese Ursachen immer noch gültig? Bewahrst du dir Rituale auf aus falschen Ursachen?
Wahrnehmen ohne Hinterfragen ist Hinnehmen.
Kathrin Bärbock
Hinterfragst du deine Rituale regelmäßig?
Zu diesem Thema habe ich beim Chefkoch eine passende Geschichte gefunden:
Eine Frau wollte einen Schmorbraten machen. Bevor sie ihn in den Topf legte, schnitt sie eine kleine Scheibe davon ab. Als sie gefragt wurde, warum sie das tue, hielt sie inne, wurde ein bisschen verlegen und sagte, das tue sie, weil ihre Mutter es mit Schmorbraten auch immer so gemacht habe. Sie war jetzt selbst neugierig geworden und rief ihre Mutter an, um zu fragen, warum sie immer eine Scheibe Fleisch abschnitt. Die Antwort war dieselbe. „Weil meine Mutter das auch immer so gemacht hat.“ Schließlich rief sie, weil sie eine sinnvollere Antwort haben wollte, ihre Großmutter an und fragte sie dasselbe. Ohne zu zögern, antwortete die Großmutter: „Weil der Braten sonst nicht in meinen Topf gepasst hätte.“
Herzliche Grüße,
Charles