Wenn ich behaupte, dass es einfach ist, glaubt man mir nicht

Wenn ich behaupte, dass es einfach ist, glaubt man mir nicht

Ich bin an sich bekannt dafür, dass es nicht einfach ist, mich schnell auf die Palme zu bringen. Ich versuche immer, die Leute zu akzeptieren, so wie sie sind und sie zu respektieren. Es gibt manchmal Situationen im Ehrenamt, da komme ich aber ganz nah an die Grenze meiner Geduld. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn ich folgende Sätze höre:

„Ja, für dich ist das einfach!“

„Das hat noch nie jemand mir erklärt. Wie soll ich das denn wissen?“

„Nein, nicht jeder ist wie du, Charel!“

„Weißt du, wie schwer es ist sich zu konzentrieren?“

Wenn ich solche oder ähnliche Sätze höre – meistens von den gleichen Leuten – wird mir wieder bewusst, dass ich vor einem Opfer stehe. Darunter verstehe ich eine Person, die sich als weniger oder schlechter ansieht als die anderen. Diese Leute gehen auch davon aus, dass alle anderen bereits seit der Geburt besser sind. Diese Einstellung macht mich wütend!

Es ist dies ihre Art und Weise sich selbst zu überzeugen: „Immerhin ist es nicht mein Fehler. Die effizienten Menschen sind so seit ihrer Geburt. Ich habe einfach die falschen Gene mitbekommen.“ Ich probiere dann mit einem Beispiel zu erklären, dass ich das anders sehe.

Sicher hast du schon einmal einem Jongleur zugeschaut? Vielleicht jonglierte er seine Bälle während er gleichzeitig auf einem Einrad umherfuhr? Glaubst du wirklich, der wäre so aus dem Bauch seiner Mutter herausgekrochen, mit den Bällen und dem Gerät mit den Pedalen? Ich bin mir da nicht so sicher!

Dann bekomme ich als Antwort: „Nein, sicher nicht, aber mit zehn Jahren hat er das schon gekonnt.“ Sehr wahrscheinlich waren seine Eltern bereits Jongleure und er hat damit bereits mit drei Jahren begonnen, nur um seine Eltern nachzuahmen.

Wirkungsvoller werden, ist einfach

Wenn du also diesem zehnjährigen auf seinem Einrad jonglieren siehst, hast du den Eindruck, dass er eben erst angefangen hat. Im Endeffekt hat er bereits sieben Jahre Erfahrung. Dann ist es normal, dass es für ihn natürlich ist.

Kommen wir zurück auf die Effektivität. Ich bin der Meinung, dass wirkungsvoll werden viel einfacher ist, als man denkt. Aber Achtung! Ich habe nicht behauptet, dass es leicht ist. Es braucht Zeit, viel Zeit! Zeit einer Sache, einer Idee, einem System den letzten Schliff zu geben, wie ein wunderschönes Kunstwerk. Wenn du weißt, was du kannst und was du damit anfangen willst und du dein System so perfektionierst, dass es läuft, dann ist es anschließend sehr einfach es aufrechtzuerhalten – wie jonglieren auf einem Einrad.

Wenn du dein theoretisches Wissen in einem bestimmten Bereich mit Praxis erweitern willst oder deine praktische Erfahrung mit theoretischem Wissen verbessern willst so erreichst du das nicht an einem einzigen Wochenende. Dafür musst du dir Ziele setzen und Zeit dafür einplanen.

Nach Erreichen deines Zieles bist du ein anderer Mensch. Dein Projekt respektiert deine Bedürfnisse, erfasst deine Schwächen und stützt sich auf deine Stärken. Daher basiere dich auf deine Talente, dein Wissen, deine Werte! Investiere viel Zeit, dein System aufzubauen und immer wieder zu verfeinern.

Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr tun können und unterschätzen, was sie in 7 Jahren tun können.

Bodo Schäfer

Herzliche Grüße,

Charles

https://charlesbrueck.com

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